Während des weltweiten Lockdowns, verursacht durch COVID-19, kam das öffentliche kulturelle Leben vollständig zum Erliegen. In dieser besonderen Zeit kamen Kreative zusammen, um gemeinsam für sich und andere Kunst zu erschaffen. Eine hoffnungsvolle Erinnerung an die Schönheit. Wie ein Moderner Psalm in einer nicht ganz alltäglichen Zeit.
Während des weltweiten Lockdowns 2020 verschwand ein Großteil der Plattformen, auf denen Kunstschaffende ihre Kunst mit anderen teilen konnten. In dieser besonderen Zeit riefen wir Kreative zusammen. Künstlerinnen und Künstler, welche die Welt auf ihre ganz individuelle Art und Weise wahrnehmen. Sie halten ihre Seele in den Wind des Alltags, schauen, woher er weht und was er mit ihnen macht. Diesen Emotionen geben sie eine Form, die oft auszudrücken vermag, was wir als Gesellschaft vielleicht auch bereits gespürt haben, dem wir jedoch noch keine Sprache verleihen konnten. Ihre bis dahin unveröffentlichte Werke – individuelle Linienführungen – kommentieren das Leben.
Im September 2020 eröffneten wir in der Nähe von Nürnberg für einen Abend eine besondere Bühne, um diese Linien wieder sichtbar werden zu lassen. Mit über 30 involvierten Kunstschaffenden wurden die gesammelten Beiträge orchestriert und an einem einzigen Abend in Ton und Bild aufgezeichnet. Dabei entstand ein rund 70-minütiges Kunstfeuerwerk hauptsächlich aus Musik, aber auch Tanz, visueller Kunst und Spoken Word.
Den eingeladenen Kunstschaffenden wollten wir damit zeigen, dass sie nicht vergessen wurden und wie wichtig sie für das gesellschaftliche Leben sind. Und wir wollten möglichst vielen Menschen mit der Dokumentation dieses Treffens in Erinnerung rufen, wie sehr Kunst unseren Alltag bereichert. Aus diesem Grund entstand «Behind The Project», 25 Minuten voller Bilder und Stimmen zur ZUSAMMENKUNST, die Einblicke geben in das Drumherum und das Dahinter. Zudem nehmen uns die Kunstschaffenden in 14 kurzen Clips hinein in die Hintergründe und Kontexte ihrer Beiträge.
Wer genauer hinschauen will, dem eröffnet sich allerdings noch eine weitere Sicht. Die ZUSAMMENKUNST schafft einen Raum für die Auseinandersetzung mit Kunst und Glauben. Darin ist die Schönheit zu entdecken, die in den ganz unterschiedlichen, ehrlichen, rohen und ungeschönten Emotionen liegt. Aber auch die Hoffnung, die immer wieder durchdrückt. Die ZUSAMMENKUNST reiht sich ein in das, was Menschen seit jeher in Zeiten der Ungewissheit und der Bedrängnis tun: innehalten, verarbeiten, sich mitteilen. Und beten.
So, wie die biblischen Psalmen ein eindrückliches Zeugnis davon ablegen, wie brutal ehrlich und doch kunst- und hoffnungsvoll diese Verarbeitung bereits vor Hunderten von Jahren aussah, so ist die ZUSAMMENKUNST ein Beispiel aus dem Hier und Jetzt. Eine hoffnungsvolle Erinnerung an die Schönheit. Wie ein moderner Psalm in einer nicht ganz alltäglichen Zeit.