Wie sich aus der musikalischen Improvisation für central arts eine neue Gebetssprache entwickelt hat. Dürfen wir vorstellen? Die „Kingdom Come Nights“.
Ich habe Jonathan Schmidt, den Gründer von central arts, gefragt, wie die Kingdom Come Nights entstanden sind. Er erzählt hier von einer persönlichen Begegnung, die den Startpunkt für diese Veranstaltungsreihe gebildet hat.
“Im Mai 2017 saß ich während eines Events neben einem von mir sehr geschätzten Worshipleiter. Soeben waren wir vom Moderator gefragt worden, welchen Bereich unseres geistlichen Lebens wir gerne wieder auffrischen wollten. Mein Gebetsleben, platzte es sofort aus mir heraus. Zu meiner großen Irritation sagte mein Sitznachbar, dass er nicht für mein Anliegen beten werde. Er vermute, dass ich womöglich eine zu enge Vorstellung von Gebet hatte. Ich war zunächst einmal baff. Er fragte mich, in welchen Situationen ich das Reden von Gott am klarsten hören würde. Mit anderen Worten, wo und wann der Dialog zwischen Gott und mir am einfachsten stattfinden würde. Wenn ich musiziere oder anderen zuhöre, wie sie Musik machen, antwortete ich. – Dann werde ich dafür beten, dass du mehr spielst! Mit einem kurzen, aber kräftigen Segensgebet ließ mich mein Gegenüber zurück.”
Seither veranstaltet central arts regelmäßig „Kingdom Come Nights“. Hier ist kein festes Programm vorgegeben, nichts wird erzwungen. Die Abende werden durch die Initiative und Kreativität der Musiker gestaltet.
„Unser Wunsch ist einzig, dass der Heilige Geist durch die Musik in und unter uns uneingeschränkt wirken darf. Für jeden Abend bilden wir eine Ad-hoc-Band und entwickeln beim improvisierten Spielen Grooves, Melodien und Texte. Die Songs, die daraus hervorgehen, nehmen uns in eine prophetisch-spontane Gebetszeit hinein. Manchmal schweigen wir. Manchmal singen wir. Manchmal hören wir einem Instrument oder einer Stimme zu“, so Jonathan Schmidt.
Highlight meines Jahres
Ich selbst bin erst vor wenigen Monaten zum central arts Team dazu gestoßen. Die erste Kingdom Come Night, an der ich selbst als Musikerin mitgewirkt habe, war für mich eins der Highlights meines letzten Jahres. Hier wird „Dialog” so richtig real zum greifen. Also zum hören, sehen und mitmachen. Dialog zwischen dem Musiker und den Zuhörern und genauso zwischen den Musikern und Gott.
Mein Mann meinte am Abend zu mir: „So viel lebendiges Gebetsleben an einem Ort habe ich lange nicht mehr gesehen. Und danach ist man ziemlich müde, weil man das ganze Set so richtig am ganzen Körper miterlebt hat.“
von Julia Buch, Mitarbeiterin bei central arts
Bilder: Timo Kästner, Mitarbeiter im creative lab