In Montenegro vom No zu Go

Beitrag

Es ist kurz vor 0 Uhr. Wir befinden uns mit einem vollkommen übermüdeten, aber bis in die Haarspitzen motivierten Team an der Grenze zwischen Serbien und Montenegro. Nur noch eine Grenze gilt es zu überwinden, dann sind wir nach 17 Stunden Autofahrt endlich angekommen. Zu siebt waren wir auf dem Weg zu einem Fußball Mission Trip nach Mojkovac, einer kleinen Stadt im Norden Montenegros. Im Gepäck hatten wir u.a neue Fußballschuhe, Bälle und Kleidung eines bekannten deutschen Sportartikelherstellers. Der Verkaufs Warenwert lag locker bei 10 000€. Die Artikel haben wir mitgebracht, um die bedürftige Roma Community im Land zu beschenken und zu segnen. 

Und dann kam der Zoll

Noch bevor wir den ersten Schlagbaum erreichen, winkt uns einer der Zollbeamten zu sich und möchte einen Blick in unseren Kofferraum werfen. Beim Anblick der Kisten mit den Sportartikeln werden die Augen groß und die Stimme laut. Mit einem undiskutierbaren „No!” gibt er uns zu verstehen, dass er uns mit dieser Ware nicht ins Land lassen wird. Der Versuch unseres Leiters, die Absichten hinter der Aktion zu erklären, endet damit, dass er in ein kleines Büro zitiert und unter psychischem Druck in die Mangel genommen wird. Als wir ein unmoralisches Erpressungs-Angebot ablehnen, werden wir mit wilden Gesten und den Worten „No! Go!” zurück Richtung Serbien geschickt. Die Reise scheint beendet, bevor sie überhaupt begonnen hat.

Währenddessen sitzt der verbleibende Teil des Teams im Auto und betet Sturm für Gottes Eingreifen und Schutz in dieser Situation. Nichtsdestotrotz bleibt der Beamte bei seiner Meinung und gestikuliert wild in Richtung unseres Autos. Doch auf einmal passiert etwas, mit dem keiner gerechnet hat. Anstatt auf die hinter uns liegende Straße zu zeigen, weist der Beamte mit seinem stetigen „No, Go!” auf einmal zur Grenze nach Montenegro und lässt uns vollkommen unerwartet mitsamt den Kisten im Kofferraum ziehen. Vollkommen überrascht und überwältigt passieren wir ohne weitere Probleme die Grenze zwischen Serbien und Montenegro und haben seitdem ein Erlebnis mehr im Gepäck, was wir so schnell nicht wieder vergessen werden.

Wenn wir im vergangenen Jahr im Team von PRO11 eine Lektion gelernt haben, dann das wir an einen lebendigen Gott glauben, der heute noch unsere eigenen Grenzen sprengt, der Menschen anrührt, in Beziehung  ruft und Wunder tut. Mit vielen solcher Momente im Gepäck blicken wir als gesamte Organisation entschlossen in die Zukunft. Wir wollen die Gute Nachricht in der Fußball Community mutig weiter sagen.

Martin Röhm– Pro11