Sich gebrauchen lassen

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Ich wohne in einem Wohnblock mit sehr vielen verschiedenen Menschen aus verschiedenen Kulturen und unterschiedlichen sozialen Strukturen. Regelmäßig bete ich dafür, dass Gott mich in meiner direkten Umgebung zum Segen setzt.

Mit vielen Nachbarn habe ich nette Begegnungen, mit einigen schon tiefere Gespräche oder auch mal ein Treffen auf eine Tasse Kaffee. Manchen kann ich praktisch helfen, wenn sie in Not sind. Zu Weihnachten und Ostern schenke ich meinen Mitbewohnern Süßigkeiten und lege eine evangelistische Zeitschrift dazu. Mit Tränen in den Augen der Beschenkten gab es deshalb schon Dankesreaktionen. Inzwischen weiß die Mehrheit in meiner Umgebung, dass ich etwas „mit Gott am Hut“ habe.

Mit einer Frau hatte ich bisher nur flüchtig Kontakt und eher nur oberflächliche Smalktalk-Begegnungen. Sie zeigte sich dem christlichen Glauben sehr skeptisch gegenüber und war nicht weiter an Kontakt interessiert. Kürzlich traf ich sie nach längerer Zeit im Hausflur und fragte, wie es ihr geht. Daraufhin brach sie in Tränen aus und erzählte vom plötzlichen Herztod ihres Partners. Ihre Schilderung hatte mich total berührt und wir standen dort im Flur und weinten beide. Ich bot ihr an, wenn sie weiteren Gesprächsbedarf hat oder spazieren gehen möchte und sonstige Hilfe bräuchte, dass sie gerne bei mir klingeln könnte.

Zwischenzeitlich bestellte ich für sie ein Buch über Trauerarbeit als Geschenk für die nächste Begegnung. Tatsächlich klingelte sie einige Tage später und bat um einen gemeinsamen Spaziergang. Am gleichen Tag kurz vorher kam das Buch mit der Post und sie war total dankbar und berührt, dass ich es einfach so schenken wollte. In den nächsten Wochen traf ich mich regelmäßig zum Spaziergang, um einfach nur zu hören was sie bewegte und um für sie da zu sein. Ich versprach, besonders am Tag der Beisetzung für sie zu beten und begann ihr Ermutigungen per WhatsApp zu senden.

Inzwischen ist Vertrauen zwischen uns gewachsen und in ihr wuchs Interesse, auch mehr aus meinem Leben zu hören. Hier und da ergibt sich seitdem die Möglichkeit ihr zu erzählen, wie meine Beziehung zu Christus mein Leben prägt und trägt. Diese Art zu glauben ist ihr fremd und doch ist sie interessiert. Vor kurzem ist sie erstmals mit in meine Gemeinde gegangen, um ein Konzert mit einem christlichen Sänger mitzuerleben. Ich hoffe und bete weiter, dass sie eine Begegnung mit Jesus erlebt und dass ich sie in guter Weise weiter begleiten und mit Jesu Liebe immer mehr in Berührung bringen kann.

Birgit, Mitarbeiterin von MyFriends