MyFriends: Auf wenige fokussieren

Neulich ist mir beim Suppe-würzen ein Missgeschick passiert: Meine Lieblings-Gemüsesuppe wurde ungewollt zur Knoblauchbombe. Da wurde mir wieder bewusst: Weniger ist oft mehr!

Dieses Prinzip gilt auch in unserem Glauben. Einige von uns vom MyFriends-Team nehmen dieses Jahr an einem Training (SHIFT) teil, das uns zeigt, wie Jesus gelebt und in Menschen investiert hat, um eine weltweite Bewegung zu starten. Eine prägende Aussage dabei war: „Focus on the few to reach the many“ (Auf wenige fokussieren, um viele zu erreichen). Jesus hat in seinem dreijährigen Dienst auf der Erde enormes bewirkt, indem er seine Jünger intensiv lehrte und ausrüstete. Diese haben nach seiner Himmelfahrt eine Bewegung von Christen angestoßen, von der wir heute noch zehren.

Aus Beziehung zur Bewegung

Doch wie hat Jesus das geschafft? Er heilte und lehrte zahllose Menschen, verbrachte aber die meiste Zeit mit seinen Jüngern – den Dreien und den Zwölfen. Er forderte sie heraus: „Komm, folge mir nach!“, und sie folgten ihm. Sie gingen Seite an Seite mit ihm und wurden zu Menschenfischern, die das Gelernte weitergaben.

Ich träume von einem neuen Kapitel dieser Geschichte – von Jüngern Jesu in Deutschland, die Gottes Liebe im Alltag weitergeben und für Menschen beten. In England zeigt „The Quiet Revival“, wie so etwas aussehen kann: 2024 kehrten dort zwei Millionen Menschen, vor allem junge Männer, in die Gemeinden zurück!

Seite an Seite

Aus unserem Visionssatz begeistert mich besonders der Teil „Seite an Seite Gott entdecken und erleben“. Physisch können wir nur mit wenigen Menschen Seite an Seite gehen. Geistlich ist es ähnlich: Wir können den Glauben im Alltag mit wenigen teilen. Doch diese wenigen reichen aus, wenn der Heilige Geist dabei ist! Er befähigt uns, bestätigt unsere Identität und gibt uns die richtigen Worte, um von unseren Erlebnissen mit Jesus zu erzählen.
Wir haben den Heiligen Geist und die Lehre Jesu – alles, was die Jünger damals hatten. Wir sind ausgerüstet! Überlege einmal: Wer sind die wenigen, die Gott für dich vorbereitet hat, mit denen du beten und deinen Glauben teilen kannst? Wenn dir nicht direkt jemand einfällt, kannst du Gott bitten, dir diese Menschen zu zeigen. Jesus sagte: „Die Ernte ist groß, doch es sind nur wenige Arbeiter da. Bittet deshalb den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter auf sein Erntefeld schickt“ (Lukas 10,2). Lass uns erwartungsvoll die Augen offen halten und einander dazu ermutigen.

In deinem direkten Umfeld findest du keine entsprechende Person? Dann melde dich gerne für eine MyFriends Discovery Online-Kleingruppe an. Und wenn du auf der Suche nach Tools und Tipps zum gemeinsamen Glaubenswachstum bist, wirst du auf der MyFriends-Website fündig – zum Beispiel mit dem Bible Discovery oder unserem neuen MyFriends-Kleingruppenheft.

Erst einer, dann wenige

Jesus fokussierte sich allerdings noch vor „den wenigen” auf EINEN: Gott den Vater. Seine Beziehung zum Vater war das Wichtigste in seinem Leben. So ist auch Gott unsere Quelle für alles. Ich lade dich ein: Lass uns gemeinsam auf den EINEN und dann auf die wenigen fokussieren, Seite an Seite mit ihnen gehen und erwartungsvoll auf das Wirken von Gottes Geist in Deutschland blicken. Bist du dabei?

Tini H. – Leiterin MyFriends Deutschland

“Ich selbst bin die Tür.” Aha. Mit dem biblischen Gleichnis vom Hirten kann ich was anfangen. Der passt auf einen auf, kümmert sich und geht selbst dem verlorenen Schaf nach. Da ist Beziehung. Aber eine Tür? Statisch, hölzern, kalt, unflexibel. Passt nicht so zu meinem Hirten-Jesus, der liebevoll zugewandt ist und mich wärmend umarmt. Es war erst während einer “Bible-Discovery”-Zeit mit meinem Freund Timo (Name geändert), dass sich dieses starre Bild in ein lebendig-bedeutsames Gleichnis verwandelte. 

Timo kommt aus einem Kontext in Südasien, der sehr traditionsbewusst ist und religiöse Regeln zur Lebens-Maxime erhebt. Ziemlich ähnlich zur Lebenswelt der gesetzestreuen Juden, denen Jesus sich im Johannes-Evangelium als Tür vor die Nase knallt. Timo und ich lernten uns über Dritte während seines Studiums kennen. Er war dafür aus seiner Heimat nach Berlin gekommen, und wurde so mit der, sagen wir mal, nicht ganz so konservativen Atmosphäre der Hauptstadt konfrontiert. Und weil sein Vater zum Christentum konvertiert war, wollte er nun wissen, was das eigentlich bedeutete. Wir verabredeten uns deshalb regelmäßig, um das Johannes-Evangelium zu lesen. Als wir dann zum Gleichnis der Tür kamen, versuchten wir im Gespräch, Sinn und Bedeutung aufzudröseln. Roland Werner findet dazu in der Bibelübersetzung “Das Buch” gute Worte:

“Wenn jemand durch mich hindurch eintritt, dann findet er dadurch Sicherheit. Er gelangt frei hinein und heraus und findet so alles, was er zum Leben braucht.“ (Joh 10,9)

In Jesus kommt beides zusammen: Die Orientierung und Sicherheit von Regeln und Geboten, sowie die lebensspendende Freiheit ohne jegliche Begrenzung. Und nur mit Jesus können wir das Pferd reiten, das den schmalen Grat zwischen beiden Seiten beschreitet, ohne runterzufallen.

Es war diese Geschichte, die sich nicht nur mir in einem neuen Licht darstellte, sondern auch nachdrücklichen Eindruck auf Timo hinterließ. Er entschied sich letztlich, nicht vor der Tür stehen zu bleiben, sondern unter der Leitung des Hirten ein- und auszugehen. Inzwischen ist er zurück in seiner Heimat und erzählt leidenschaftlich Anderen davon. Und wie zu Jesu Zeiten auch, ist es eine befreiende Botschaft für die Einen, während Andere Timo dafür buchstäblich an den Kragen wollen. Wenn du magst, halte gern einen Moment inne, um für ihn zu beten.

Hast du auch Interesse daran, die MyFriends Bible Discovery kennenzulernen?
Hier wirst du fündig.

Simon Hainbach – MyFriends