PATH goes Ungarn – Wenn Gott in Charge ist

Anfang Juni ging es für unsere PATH Academy nach Inarcs, einem Ort in der Nähe von Budapest. Eine Woche lang wollten die Studis dort KEMA (Kelet Európa- Misszió), den lokalen Partner von GAiN, kennenlernen und unterstützen wollten. Maria, Leiterin der PATH Academy Deutschland, berichtet von einer Woche wie einem bunten Blumenstrauß an Erlebnissen und Wundermomenten, für die die Gruppe Gott unglaublich dankbar ist.

Eine PATH-Woche in Ungarn

Einen großen Teil der Woche waren wir Mitarbeitende bei einem Kids-Camp für ukrainische Adoptiv- und Pflegefamilien. Wir unterstützten das ukrainische Team der Organisation „Mercy Projects”, die das Camp geplant hatte. Dieses Camp war eine besondere Gebetserhörung, denn seit mehreren Monaten hatte ich als Leitung den Wunsch gehabt, dass wir als PATH Academy in Ungarn bei einem Kidscamp mitmachen könnten. Darum war die Freude riesig, als die Info kam, dass unser Termin für die Reise nach Ungarn mit diesem Kids-Camp zusammenfallen sollte. Ohne direkte Absprache untereinander waren unsere Kalender im Einklang. Genial, wie Gott hier in charge gewesen war! 

Während des Camps lag uns als Gruppe ein ukrainischer Junge besonders am Herzen und wir konnten sehen, wie Gott über die Woche bei dem Jungen etwas in Bewegung setzte. So beschreibt es Johannes, einer unserer Studis:

„Ein ukrainischer Junge war echt herausfordernd. Bei Problemen oder Streit hat er direkt zugeschlagen oder etwas zerstört. Er war nicht in der Lage, seine Gefühle zu kontrollieren. Als Gruppe haben wir überlegt, was wir tun können und für den Kleinen gebetet. Wir haben bewusst Zeit mit ihm verbracht, weil wir ihm Gottes Liebe und Annahme zeigen wollten. Obwohl wir nur einige Tage zusammen waren, veränderte sich was bei ihm. Er wurde ausgeglichener, fröhlicher und schlug weniger zu. Gott hat ein Stück Heilung geschenkt.”

Hilfe mit Schneeball-Effekt

Neben dem ukrainischen Kids-Camp konnten unsere Studierenden einen ersten Eindruck von der humanitären Hilfe vor Ort bekommen. So koordinierten wir als Gruppe eine Verteilaktion von Kleiderspenden, halfen tatkräftig mit, einen LKW mit Hilfsgütern auszuladen und brachten Lebensmittelpakete zu armen Familien in der Region. Ein Highlight dabei war, eine Familie kennenzulernen, deren Haus im Rahmen eines Bauprojekts von GAiN im Jahr davor grundlegend renoviert worden war. Es war inspirierend zu hören, was seitdem noch alles passiert war: Seit dem Bauprojekt wollte auch die Dorfgemeinschaft die Familie stärker unterstützen. So kam es, dass die Mutter der Familie einige Monate vor unserem Besuch einen festen Job im Dorf angeboten bekam, was für die Familie ein weiterer Schritt aus der Armutsspirale war.

Es hat uns alle motiviert zu sehen, wie durch einen Baueinsatz ein Unterschied im Leben der Familie gemacht werden konnte und dabei mehr ins Rollen kam als gedacht. „Mache für einen, was du für alle tun möchtest”, so hat es der amerikanische Pastor Andy Stanley ausgedrückt. Diese Perspektive gibt Hoffnung und Antrieb zum Weitermachen. Es hat uns begeistert zu sehen, wie GAiN für diese eine Familie einen Anstoß zur Veränderung geben konnte. Und es macht Mut, dass auch wir im Kleinen einen Unterschied machen können, der am Ende weitere Segenskreise zieht, als wir uns vorstellen können.

Maria – Leitung PATH Academy Deutschland

Gott erleben- mit Freunden.  Im April 2024 besuchte MyFriends Gemeinde im Bergischen Land (NRW), um den Abschluss des 12-wöchigen Jüngerschaft-Trainings „MyFriends Experience“ zu feiern. Hier ein kleiner Rückblick:

Christina „Tini“ Horning, die Leiterin von MyFriends-Deutschland aus Freiburg, und Frank Winnemöller aus Hamburg, fuhren an drei Wochenenden ins „Bergische Land“, um 20 Teilnehmenden Impulse für einen MyFriends-Lebensstil zu geben – und diesen gleich mit ihnen einzuüben. Was heißt es, „Gottes Kinder“ und von Jesus „Gesandte“ zu sein? Und wie leben wir so, dass die Menschen in unserem Umfeld mit uns Gott erleben und selbst zu Jesus finden können? Mit diesen und anderen Fragen haben wir uns als Gruppe intensiv auseinandergesetzt.

Während der zwölf Wochen haben sich die Teilnehmenden zusätzlich regelmäßig in kleinen Gruppen getroffen und sich gegenseitig beim Einüben dieses Lebensstils ermutigt.

„Ich bin ermutigt, weiterzugehen. In meiner Kleingruppe wollen wir auf jeden Fall bis zum Jahresende 2024 weitermachen. Danke!“

„Ich möchte weiter ein Zeugnis sein. Ich will mehr zu uns nach Hause einladen, nicht nur in die Gemeinde.“

„Ich will mir Zeit für die Menschen in meiner Pusteblume nehmen.”

Die Sache mit der Pusteblume

Die Pusteblume dient uns bei MyFriends zum einen zur Veranschaulichung, wie sich Gottes Reich ausbreiten kann. Zum anderen hilft es uns, die Menschen, die um uns herum sind, vor Augen zu haben: unsere Arbeitskollegen, Nachbarn, Familie, Freunde und andere.

Jeder Samen an der Pusteblume steht für eine Person. Wenn die Samen reif sind, sorgt der Wind dafür, dass sie in ein neues Umfeld ausgesät werden und dort neue Pusteblumen wachsen. Jesus verglich die Wirkung des Windes mit dem Wirken des Heiligen Geistes. Wie der Wind die reifen Pusteblumen-Samen davonträgt und aussät, so bewirkt der Heilige Geist, dass in dem Umfeld, in das ein Jesus-Nachfolger „ausgesät“ ist, Gottes Reich wächst. Im Bild gesprochen, wächst dann eine neue Pusteblume, die wieder aussäen kann

Ist es nicht großartig, wenn wir Menschen anleiten können und diese sich entscheiden, mit Gottes Liebe in Einzelne zu investieren? Und dass die dann wiederum das Gleiche tun … damit alle Gottes Liebe erfahren, Jesus erleben und ihm folgen?

Frank Winnemöller – MyFriends Deutschland

Willst du mit deiner Kirche ebenfalls eine MyFriends experience erleben? Dann melde dich hier.

Mit dem neuen Projekt „Walk and Talk“ ist central.arts buchstäblich in der Kunst unterwegs. Julia Buch, central.arts Leipzig, erzählt:

„Sich auf den Weg machen.
Gedanken in Bewegung bringen.
Neues kennenlernen. Einander begegnen.“

Bei «Walk and Talk» sind wir als Kreativschaffende gemeinsam in der Stadt unterwegs, um Kunst zu genießen, uns auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.

Die Methode Walk & Talk etablierte sich Ende der 1990er Jahre vor allem durch die Arbeit der amerikanischen Psychologin Dr. Kate Hays. Das Ganze findet in zwei Akten statt.

1. Akt: Gemeinsamer Besuch einer Ausstellung bzw. eines inspirierenden Ortes.
2. Akt: Einkehr am Ende in ein Lokal oder eine Bar, um das Erlebte gemeinsam bei einem erfrischenden Getränk verstoffwechseln zu können.

Klingt gut, oder?

Dabei kann man sich nicht nur super mit anderen Kreativen connecten, sondern ist gemeinsam in Bewegung, entdeckt zusammen Neues, Wunderbares, Kunstvolles…manchmal vielleicht auch Herausforderndes.


Unser erster Walk & Talk verschlug uns nach Dresden ins Japanische Palais in die Videoaustellung «Ode an das Handwerk» der international bekannten Fotografin Donata Wenders.
Die Video- und Installationskünstlerin porträtierte in der Sonderausstellung „Ode an das Handwerk“ mit Filmen das Handwerk in Sachsen. In zehn Leinwandprojektionen werden Gewerke in den Fokus genommen, die charakteristisch für diese traditionsreiche Region sind und die mitunter vom Verschwinden bedroht sind.

Neben dem gemeinsamen „Entdeckungsdrang“ in der Ausstellung, entstand direkt untereinander ein reger Austausch, der abschließend in einem Lokal mit leckerem Essen, gemütlichem Austausch, Realtalk, Gebet und einem Poetry Beitrag seinen krönenden Abschluss fand.

Defintiv ein Format, dass man in Zukunft des Öfteren in den Dates von central.arts entdecken wird!

Das nächste Walk & Talk findet übrigens hier statt:
01.10.2024
Walk & Talk in Leipzig
Treffpunk: 16:30 Uhr, Alte Spinnerei

Weitere Infos & die Anmeldung dazu findet ihr hier.

Julia Buch – central.arts

Endlich war sie da: Die PERSONANZ’24. Unter dem Titel „Deinem Klang Raum geben“ fanden sich Musik- und Kunstschaffende vom 26.-28.4. in Leipzig zusammen. Unser Ministry crescendo berichtet von ihrem Herzensprojekt:

Was passiert, wenn sich ca. 80 Musik- und Kunstschaffende treffen? Es wird kreativ, unterhaltsam und tiefgehend. Und das ab der ersten Minute. So begann unser Treffen gleich mit einem Höhepunkt am ersten Abend: 

Öffentliche Konzert-Lesung mit Martin Schleske in der Stadtbibliothek Leipzig

Unser Hauptsprecher Martin Schleske – Geigenbauer, Physiker und Autor mehrerer preisgekrönter Bücher – las aus seinen Büchern. Ein crescendo-Ensemble ließ sich davon zum Improvisieren anregen. Dabei fiel manche Bemerkung darüber, wie Gott mit uns Menschen umgeht oder wie wir Menschen bei Gott Halt und Hilfe finden können. Und das in der gut gefüllten Stadtbibliothek Leipzig!

Manchmal sprach Martin ganz offen von Gott. Manchmal umschrieb er auch, wie es mit Gott ist, z.B. so:

In kritischen Lebensphasen lerne Vertrauen, dass du gehalten wirst wie beim Klettern durch das Halteseil. … Wir müssen nicht unsere eigene Sicherung sein. Wir müssen nicht halten, was uns hält. Wir müssen nicht tragen, was uns trägt. Das zu wissen heißt Vertrauen. Vertraue dich Gott an und geh mutig deinen Weg. Denn letztendlich ist das ganze Leben eine Lektion in Vertrauen.

Hier kannst du einen kleinen Ausschnitt der Lesung anhören.

Inspirationen von Martin Schleske

Am Samstag nahm uns Martin Schleske mit in seine Beobachtungen über „Resonanz”: 

Es ist, als würde der Hobel die Hand führen, indem er über das Holz gleitet und auch den Drehwuchs und die Astlöcher integriert.
Geht Gott nicht auch so mit uns um?
Als ob der Bogen den Arm bewegt und die Geige dem Musiker zeigt, wie er sie zum Klingen bringen kann.
Was legt Gott in deine Hand? Was will durch dich zum Klingen kommen?
Oder wie der Reiter sich hineingibt in die Bewegung des Pferderückens und Pferd und Reiter eine Einheit werden.
Wie können wir uns eins machen mit Gott und durch Ihn gestärkt werden und vorwärts kommen? Wie können wir auch miteinander unterwegs und in Resonanz sein?

Resonanz ist so viel mehr. Es ist Selbsthingabe und gleichzeitig Erfüllung. Das eigene Kleinsein zulassen und gleichzeitig Teil eines Größeren werden. Es ist Ohnmacht, die befähigt, über sich hinauszuwachsen, wenn sie sich Gott anvertraut.

Ein anderer Schwerpunkt war die Seelenführung. Was brauchen wir, damit wir durchhalten und fruchtbar bleiben? Martin Schleske legte uns nahe: 

Deine Berufung sollte nicht deine Quelle sein. Berufung darf auch Mühe machen, anstrengen, ermüden. Bei deiner Quelle hingegen sollte es nicht um Professionalität gehen. Sie sollte dir Freude bereiten und ein Bereich sein, wo du auch Fehler machen und mittelmäßig sein kannst. Wo ist deine Quelle, durch die du gestärkt wirst?

Geistliche Erfahrungsräume

Wenn Musik-und Kunstschaffende zusammen kommen, dann lädt das auch ein, sich durch kreatives Tun für Gott zu öffnen: durch gemeinsame Improvisation auf den Instrumenten (Play & Pray), durch Hineinversetzen in einen Bibeltext und den Menschen aus dieser Geschichte eine Stimme zu verleihen, durch Beten mit dem Körper. Oder Lieder für Gott selber schreiben. 

Und was sagen die Teilnehmenden dazu?

“Play & Pray eröffnet einen Raum, in dem ich sehr gut Gott begegnen kann und seine Wahrheiten als sehr stärkend und heilend erlebe.”

“Es war eine wunderschöne Erfahrung, mit Gott so nahe zu sein.”

Crescendo intern – Leiterwechsel

Mit der PERSONANZ’24 begann auch ein neuer Abschnitt bei crescendo Deutschland.
Wir haben dankbar auf die vergangenen vier Jahre unter der Leitung von Max Richter zurückgeschaut: Seiner Initiative verdanken wir diesen Neustart von crescendo in Deutschland. Mit seiner Kreativität und viel Tiefgang hat er crescendo in Deutschland und darüber hinaus geprägt durch viel geistliche Stärkung, z. B. bei den
SELAH-Besinnungszeiten, durch die Förderung von mehreren regionalen und Interessengruppen, durch FUND.STÜCK.WERK – ein Kunstbuch, das unaufdringlich aber tief berührend auf Gott hinweist u.v.m.
Wir sagen: „DANKE für deinen vielfältigen Einsatz! Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und segnen dich für deinen vor dir liegenden neuen Weg!“ 

Und damit gab er die Leitung an Franz Weidauer weiter. Franz ermutigte uns: “Ich träume von einer Reich Gottes-Perspektive in der Musik und Kunstwelt, von neuen göttlichen Perspektiven für Kollegen, Konzertbesucher, Schüler etc., die keine Hoffnung mehr sehen oder für die das Leben leblos geworden ist. Wir wollen uns in Zeiten von Krise und Stellenabbau ausrichten an Jesus, unserer Hoffnung, und hoffnungsvoll leben! Wie wäre es, wenn Gott uns und unser kreatives Tun und Schaffen neu beflügelt und neues Leben, Berufung, ja Evangelium vom Reich Gottes in der Welt sichtbar wäre?“

Wir wünschen uns, dass weitere Resonanzräume für Gott entstehen und sind gespannt, wie Gott mit uns in den nächsten Jahren unterwegs sein wird!

Claudia Michaelsen – crescendo

Marie arbeitet mit Campus We, weil sie Frauen in ihrer Leitungskompetenz stärken möchte. Wie das aussieht und warum das weniger mit Ausbildung und mehr mit gutem Zuspruch zu tun hat, erzählt sie hier:

Abends noch auf der Bühne bei der Connect Konferenz in Gießen, sitze ich am nächsten Morgen bereits um 6 Uhr im Zug nach Basel SBB auf dem Weg zum Netzwerktreffen von Campus WE. Nicht ganz mein normaler Tagesrhythmus, doch wie heißt es so schön: „The early bird catches the worm!” Wobei es eher ein ICE als ein Wurm ist, den ich fange. 

Das Netzwerktreffen ist ein Wochenende, das leitende Frauen aus dem deutschsprachigen Raum zusammenbringen möchte, die mit Campus WE verbunden sind. Insgesamt 17 Frauen sind gekommen, jung bis älter und aus unterschiedlichen Verantwortungsbereichen. Die Tage sind gefüllt mit vielseitigen und tiefen Gesprächen. Über die Herausforderungen nach einer unerklärlichen Kündigung; Projektinitiativen, die unerwartet Fahrt aufnehmen; guter Kaffee und Siebträgermaschinen (I Like!) und Vorträge, die anders liefen als gewollt. 

Ein Gespräch, das verändert

Ein Gespräch hat mich an diesem Wochenende in besonderer Weise bewegt. Doro und ich kommen beim Abendessen ins Gespräch darüber, was sie motiviert hat, zum Wochenende zu kommen. „Eigentlich leite ich ja nicht wirklich, doch ich bin trotzdem gekommen, weil mich zwei Mitarbeiterinnen von Campus eingeladen haben“, meint sie. Verwundert frage ich, was sie denn beruflich macht. Und bin überrascht, als sie erzählt, dass sie Lehrerin, Mama und in der Gemeinde für einen Hauskreis verantwortlich ist. Schwups, sind wir mitten in einem Gespräch darüber, was Leitung im Kern ausmacht. 

Oft definieren wir Leitung als einen Titel, der Rang und Entscheidungsgewalt ausdrückt. Und es gibt einige Leitungspersönlichkeiten, die auf dieser Grundlage leiten. Doch mir gefällt besser, wie Simon Sinek und andere „Leitung” definieren: „The role of the leader is to assist others to be as successful as they can possibly be.” – Als Leitende wollen wir anderen helfen, nach ihrer besten Möglichkeit erfolgreich zu sein. Anders gesagt, Leiter und Leiterinnen wollen andere wachsen sehen. 

Leiten bedeutet daher, „Menschen in Bewegung zu setzen“, sage ich zu Doro, „und setzt du mit deiner Arbeit nicht andere in Bewegung?” Erstaunt schaut sie mich an. „Als Mama (übrigens: einer der schwersten Leitungsjobs von allen), Lehrerin und Hauskreisleiterin bist du verantwortlich für Menschen. Und ich finde, dabei leitest du.” Nun ist es Doro, die mich mit einem verwunderten Lächeln anschaut. 

Später am Abend höre ich sie leicht zögerlich, doch freudig und stolz sagen: „Heute habe ich gelernt, dass ich schon die ganze Zeit leite, obwohl es mir nicht bewusst war. Als Mama, Lehrerin und in der Gemeinde.” (I like it a lot!)

Diese Geschichte drückt für mich so schön aus, wovon wir bei Campus WE träumen: Einander aufbauen, feiern, weiterbringen. Dabei empowern wir nicht zum Selbstzweck, sondern damit wir als Leiterinnen wieder andere empowern. Und selbst Multiplikatorinnen werden, die in derselben Weise zum Segen für Andere werden. 

Maria Wiedemann – Projektleitung Campus WE Deutschland

Auch dieses Jahr schickte unser Fußball-Ministry PRO11 seine Leute nicht nur auf den Platz, sondern auch über die eigenen Landesgrenzen hinaus. Eine Woche lang verbrachte ein kleines Team in Podgorica, der Hauptstadt von Montenegro, um den Menschen dort Gottes Liebe weiterzugeben. Lukas F. erzählt von Muskelkater, Trainingseinheiten und unglaublich bewegenden Begegnungen.

„Danke dass ihr hierher gekommen seid, um mit meinem Sohn Fußball zu spielen.” So der Wortlaut der Mutter eines Teilnehmers der Fußballschule, die wir an drei Tagen in Montenegro mit ausgestalten durften. 

Doch während unseres einwöchigen Missionseinsatzes in Podgorica, der Hauptstadt Montenegros, durften wir weitaus mehr bewirken und erleben, als nur Fußball zu spielen. Angefangen Samstagmorgens, an Memmingens unscheinbaren Flughafen, wo sich unser Team, bestehend aus zwei PRO11 Mitarbeitern und fünf Ehrenamtlichen, das erste Mal in Präsenz getroffen hat. Von Anfang an kam eine sehr gute und freudige Grundstimmung auf, die sich noch die ganze Woche halten und sogar steigern sollte. Nach überstandenem Flug, wurden wir direkt vor Ort herzlich in Empfang genommen und in unsere ansehnliche Unterkunft gebracht. In dieser wurde uns auch genauer mitgeteilt, wie genau die Woche ablaufen wird. Wir trafen dort auf Didi und Frances, ein Missionarsehepaar vor Ort, die uns über die ganze Woche begleiteten und uns in den morgendlichen Bible Studies als Team sowohl geistlich als auch persönlich ausrichteten und förderten. 

Und plötzlich ist es Mittwoch …

Am Mittwochabend, die Hälfte von unserem Mission Trip in Podgorica ist schon um, schleppen wir uns mit Muskelkater ins AirBnB zurück, nachdem wir am 4. Abend in Folge ein Spiel gegen ein lokales Team bestritten haben. Die Beine sind schwer und wir sind alle müde – dennoch herrscht immer noch eine riesige Freude und Euphorie, weil wir auf dem Platz wieder einmal eine tolle Gemeinschaft mit den Gegnern erleben durften. Vor allem aber, weil wir nach dem Match mit unseren Gegnern noch bei gemütlicher Runde zusammensaßen und die Möglichkeit hatten, von unserem Glauben an Jesus zu erzählen. Fast jeden Abend absolvierten wir ein Spiel oder waren Teil eines Turniers gegen lokale Mannschaften. Anschließend saßen wir oft noch lange zusammen und konnten erzählen, wieso wir nach Montenegro gekommen sind, was unser Anliegen ist und manchmal auch direkt unseren Glauben an  Jesus weitergeben. 

Ein 50-köpfiges Team

Innerhalb der Woche durften wir außerdem bei einer mehrtägigen lokalen Fußballschule helfen und das Training von insgesamt etwa 50 Kindern leiten. Dort durften wir ebenfalls Licht sein in der Art und Weise, wie wir mit den Kindern umgegangen sind und sie als einzelne wertgeschätzt haben. Auch mit den Eltern der Kinder hatten wir sehr bewegende Begegnungen. Ein Junge kam am letzten Tag zu uns und bedankte sich sehr herzlich dafür, dass wir extra aus Deutschland gekommen sind, um sie zu trainieren. Er war total begeistert von der Art und Weise, wie wir das Training geleitet haben, von den Übungen und wie liebevoll und respektvoll wir mit ihnen umgegangen sind. Ihm durften wir ein kleines Stück vom Reich Gottes weitergeben. 

Mehr als Fußball

Die Woche war geprägt von Gemeinschaft, geistlichem Wachstum,  Wertschätzung, Humor, kulinarischen Verköstigungen, aber auch Herausforderungen. So wurden wir beispielsweise bei einem Vormittag von dem lokalen Team von Campus für Christus (Cru) an den Uni-Campus mitgenommen, für eine klassische Evangelisations-Aktion. Wir wurden ermutigt, über unseren Schatten zu springen und aktiv auf Leute zuzugehen und ihnen Fragen über die Bibel zu stellen, um so ins Gespräch über den persönlichen Glauben zu kommen. Für die meisten von uns war das eine neue Erfahrung, aber wir durften sehr tiefe und berührende Gespräche führen und erleben, dass es sich lohnt, mutig auf andere zuzugehen. 

Über alle dem Erlebten standen immer die schützenden und bewahrenden Hände unseres  Herrn, der in dieser Woche für alle Beteiligten ganz neu erlebbar war!

 Lukas Friedrich – Mitarbeiter PRO11

“Wir kennen uns von der Reflect23!” Etwas überrascht schaue ich in das freudige Gesicht einer Teilnehmerin des neuen „she leads” Durchgangs, den Campus WE in Zusammenarbeit mit LeadNow e.V. durchführt. Als meine erste Verwunderung vorüber ist, muss auch ich lächeln und erinnere mich. Yes, Lisa war eine von einigen Teilnehmenden, mit denen ich am Campus WE Stand während der Reflect23 ins Gespräch gekommen war. Es freut mich riesig, dass dort ein Funken übergesprungen war und Lisa nun in Real Life als Teilnehmerin von she leads 4.0 vor mir steht.

Doch das sollte nicht die einzige Wunder-Geschichte dieses Wochenendes sein. Während eines Gesprächs im Orga-Team meint eine Mitarbeiterin, dass zwei der Teilnehmerinnen Schwestern seien und durch ihre Eltern von she leads gehört haben. Das finde ich richtig schön und ich will mehr darüber wissen, wie es dazu gekommen ist. Die Antwort bringt mich noch mehr zum Strahlen. Die Eltern waren im November bei der Reflect23 dabei und hatten ihren Kindern später begeistert davon erzählt. Auch sie waren am Stand von Campus WE gewesen und hatten sich da zwei „she leads” Flyer mitgenommen. Und der schönste Teil der Geschichte folgt noch. Der Papa der beiden hielt den Flyer nämlich für mehrere Wochen versteckt und wartete bis Weihnachten. Da legte er ihn mit unter den Weihnachtsbaum und ermutigte seine Töchter: „Da solltet ihr euch anmelden.” Das hat mein Herz so berührt und mir schon mehr als einmal Freudentränen gebracht.

Jede der 14 Teilnehmerinnen hat eine eigene und besondere Geschichte, wie sie dazu gekommen ist. Wir freuen uns als Team von she leads, die kommenden 11 Monate mit diesen wunderbaren Frauen unterwegs sein zu dürfen. Jede von ihnen trägt bereits im kleinen oder großen Leitungsverantwortung in Kirche, Wirtschaft oder Gesellschaft. Wir sind freudig erwartungsvoll, welche Funken in diesem Jahr noch überspringen werden, in welchen Bereichen jede der Teilnehmerinnen mutig neue Schritte wagen und ihre Gaben als Leiterin zum Leuchten bringen wird.

Maria Wiedemann – Campus WE Deutschland

 

Armut, Krankheit und unwürdiges Wohnen prägen Gagiks und Julietas Familie nicht mehr. Sie erhielten Starthilfe. Mit tausend Gurken fing alles an.

„Mir sind mittlerweile schon einige Familien mit schrecklichen Lebensumstände in Armenien begegnet, aber bei dieser Familie taten sich so viele Baustellen auf, dass ich mich fragte, ob man da überhaupt etwas tun kann.“ Das stellte GAiN-Mitarbeiterin Susanne Röck bei ihrem ersten Besuch fest. Die Eltern lebten mit sechs Kindern in einer Bruchbude. Weder das Haus, noch die Möbel, noch der Grund gehörte ihnen. Als saisonale Lohnarbeiter in der Landwirtschaft verdienten der Vater und die zwei ältesten Söhne nicht genug für den Lebensunterhalt. Weil der Vater unter schwerem Asthma und Herzproblemen litt, musste die Familie für die Untersuchungen und Operation über 5.000 Euro Schulden aufnehmen. Was tun bei so viel Krankheit, Schulden und Armut? 

Drei Besuche mit Folgen

Eine deutsche GAiN-Reisegruppe besuchte die Familie. Die Teilnehmenden sammelten Geld, um die Schulden für die medizinische Behandlung zu begleichen, und sie übernahmen eine Patenschaft für die Familie. Als der Vermieter dann auch noch die Wohnung kündigte, wurde sogar der Bürgermeister tätig. Er stellte ein Grundstück zur Verfügung, auf dem sich ein kleiner, alter Wohncontainer befand. Nairi, GAiN-Mitarbeiter, erkannte sofort, dass dieses Grundstück ideal für ein Gewächshaus wäre. Gesagt, getan, gekauft – im Frühling 2023 stand ein großes Gewächshaus darauf. Kurz darauf kam wieder eine Reisegruppe, die sich um das Bewässerungssystem und die Beleuchtung kümmerte und bei der ersten Aussaat von 1.000 Gurkensamen half. Als eine weitere Helfergruppe einen neuen fertig eingerichteten Wohncontainer an den vorhandenen und viel zu kleinen anbaute, war das Glück perfekt.  

Gagiks Familie kann sich durch das Gewächshaus und dem Erlös der angebauten Früchte jetzt selbst versorgen. Freudestrahlend berichtet er:

„Dieses Jahr können wir voraussichtlich noch dreimal aussäen und ernten – ich bin glücklich.”

Hilfe für Familien

Unsere armenischen Mitarbeitenden vor Ort besuchen bedürftige Familien und nehmen sie bei Bedarf in unser Patenschaftsprogramm auf. Die Familien werden gezielt unterstützt. Immer mit dem Ziel größerer Unabhängigkeit vor Augen, idealerweise bis hin zur völligen Selbständigkeit. Anfänglich bedeutet das häufig, dass eine Familie Lebensmittel, Brennholz, Kleidung, Hygieneartikel, medizinische Hilfe und auch Geld für Ausgaben bekommt, die im Moment zum Überleben wichtig sind. Auf dieser Basis können dann gemeinsam weitere Schritte gegangen werden: Verbesserung der Wohnsituation, Investition in die Bildung der Kinder und die Generierung von eigenem Einkommen. 

Birgit Zeiss – GAiN Deutschland

 

Sie hat vermutlich eine ganze Generation an Christinnen und Christen geprägt. Selbst Menschen, die nichts mit Gott zu tun haben, kennen und singen ihren Song. Die Rede ist von Taya, Sängerin und Songwriterin bei Hillsong United, die wir alle vermutlich als die Stimme hinter „Oceans“ kennen. Und diese Stimme durften wir an zwei Lobpreisabenden erleben. Unsere Event-Praktikantin Rebekka erzählt euch, wie sich das anfühlt:

„Surely You are in this place“ – einen passenderen ersten Song hätte es für die TAYA Worship Abende nicht geben können. Über 1.700 Menschen kamen in Düsseldorf und Karlsruhe zusammen, um Gottes Gegenwart zu erleben und ihn gemeinsam zu loben.

Zu Beginn des Abends wartete erst einmal eine kleine Überraschung auf unsere Gäste. Vor Tayas Auftritt kam Good Weather Forecast auf die Bühne und heizte die Halle ordentlich auf. Dabei präsentierten sie auch einen neuen Song. 

Und damit waren alle bereit für den Hauptteil des Abends: Worship mit Taya. Die australische Sängerin war dieses Jahr das erste Mal auch in Deutschland mit ihrem eigenen Album auf Tour. Von den Balladen bis zu den Upbeat Songs zieht sich eins durch Tayas gesamtes Repertoire – der Wunsch nach Gottes Nähe und seiner Führung.

Ein Abend voller Anbetung  – auf und vor der Bühne

Die Leidenschaft für Gott fand man auch bei den Besuchern wieder. Egal welches Alter, welche Nationalität oder welche Konfession, gemeinsam traten sie in Anbetung vor Gott und streckten sich nach ihm aus. Einige hoben ihre Hände zum Himmel, ein paar knieten und andere standen in stiller Bewunderung einfach nur da, bewegt von dem, was Gottes Gegenwart sie spüren ließ.

Zwischen den einzelnen Songs sprach Taya immer wieder zu ihren Zuhörern. Sie ermutigte uns durch Verse aus der Bibel, Geschichten aus ihrem eigenen Leben, Hintergrundgedanken zu ihren Songs und deren Entstehungsgeschichten oder auch einfach durch Worte des Zuspruchs. Der Sängerin war es ein spürbares Herzensanliegen, die Leute näher zu Gott zu bringen und ihn gemeinsam zu loben. Letztendlich war es also weniger ein Konzert, sondern vielmehr ein gemeinsames Einstimmen in das Lob Gottes.

Besonders spürbar war das, als in Düsseldorf die Technik teilweise ausfiel und plötzlich nichts mehr zu hören war. Anstatt in Stille zu versinken, nahmen die Besucher das Konzert selbst in die Hand und sangen in der Zwischenzeit a capella weitere Lieder zum Lob Gottes.

„Surely You are in this place” war also nicht nur der passende erste Song, sondern auch bezeichnend für den ganzen Abend.

Rebekka – Praktikantin CAMPUS Events

Was haben Burger King Mitarbeiter, elektronische Tanzmusik und Ukulelen gemeinsam? Sie alle waren auf der Hauptbühne des PJT 2024 anzutreffen. Und auch wir wollten uns das Aidlinger Pfingstjugendtreffen unter keinen Umständen entgehen lassen.

Jetzt blicken wir bewegt auf drei unglaublich ge-füllte aber auch er-füllte Tage zurück. Drei Tage voller Begegnungen, Orga-Akrobatik, Schlafentzug, Action und vielen Jesus-Momenten. Unter dem diesjährigen Thema „all in“ wurden 6.000 Menschen vor Ort und viele weitere im Livestream dazu ermutigt, ihr ganzes Leben Jesus zu geben. Und aus seiner Liebe und Gnade heraus  dieses dann neu anzugehen. Nicht aus eigener Kraft. Nicht aus eigenem Antrieb, aus Verpflichtungsgefühlen oder Angst heraus, sondern aus seiner Befreiung.

Mit inspirierenden Gästen wie den Hauptreferenten Philipp Kruse von visiomedia und Matthias „Kuno” Kuhn sowie vielen Special Guest wie Felix Uduokhai (FC Augsburg), Kira Geiss (Miss Germany 2023), DJ Gui Brazil oder Graffiti-Künstler Pasquale Koukus wurden auch wir immer wieder neu von Jesus begeistert und davon, wie er in unserer Welt handelt.

Ein PJT versinkt im Schlamm

Auch wenn das Wetter anfangs innerhalb kürzester Zeit den Aidlinger Berg zu einem „Tough Mudder” Contest verwandelte, konnte das die Stimmung der Teilnehmenden in keiner Weise trüben. Fröhlich wurde SHINE-Merch und Eis gekauft, Sportwettkämpfe ausgetragen, die Plaza und unser CAMPUS Stand besucht oder sich bei der morgendlichen Bibelzeit ausgetauscht. Und natürlich Hefezopf in rohen Mengen verdrückt.

Matsch-verschmiert und mit übermüdeten Gesichtern sind wir nachhause gefahren. Im Kopf noch immer das Bild von Sonntagabend, dem Ruf zum Kreuz. Das Bild hunderter junger Menschen, die es zu einem hell erleuchteten Kreuz zieht und die dort ihr Leben zum ersten Mal oder ganz neu Jesus geben. Momente wie diese sind es, die uns monatelange, teilweise kopfzermürbende Arbeit plötzlich vergessen lassen.

Doch spätestens als der Ukulelenchor der Aidlinger Schwestern das Bühnenleben bereicherte, war es ein weiteres Mal um uns geschehen und wir konnten nicht anders als festzustellen: Was mögen wir diese treuen, jesus-verliebten Schwestern mit ihrem demütigen Wesen gern.

Mitch Klötzer – creative.lab