Papa, kannst du bitte nicht sterben?

Katastrophenhilfe in der Türkei

Am 6. Februar bebte die Erde. GAiN-Mitarbeiter Samuel reiste als Katastrophenhelfer in die Türkei. Er sieht kaum beschreibbare Zerstörung. Sein Auftrag: Unterkünfte bauen für Familien, die durch das Erdbeben alles verloren haben. Nach seiner Rückkehr erzählt Samuel, was er erlebt und geschafft hat.

Man kann drei Kilometer durch eine Stadt fahren und sieht nur Zerstörung. Das ist schockierend. Die Bilder, die man in Deutschland sieht, sind eine Sache, aber das tatsächlich zu erleben, ist etwas völlig anderes. Sich zu überlegen, was die Menschen, die dort gewohnt haben, fühlen müssen, ist schockierend und erschreckend. Doch richtig bewegend wird es dann, wenn man über eine Familie nachdenkt, die jemanden verloren hat. Ich stellte mir vor, wie es wäre, Leichen ausgraben zu müssen, drei oder vier Wochen nach diesem Erdbeben, oder als Vater Kinderleichen bergen zu müssen.

Ein kleines Haus für Menschen, die alles verloren haben

Ich war Koordinator für unsere Ausrüstung. Da unser Hauptfokus auf dem Bauen von Mini-Häusern und Zelten lag, benötigten wir viele Werkzeuge. Unser Ziel war, unsere Partner vor Ort zu unterstützen und die hatten über ihre Kontakte ein Mini-Haus-Projekt ins Leben gerufen. Material, das vor Ort produziert wurde, sollte zu kleinen Häusern aufgebaut werden, und das ließ sich gut bewerkstelligen. In vier bis fünf Stunden war solch ein Mini-Haus aufgestellt, nachdem man ein bisschen Erfahrung hatte. Und so entsteht wirklich ein trockener Platz, zwei Räume und man ist aus dem Dreck raus. Ein kleines Haus für die Menschen, die alles verloren haben.

In der Regel waren die Familien immer mit dabei, als wir gebaut haben. Es war ihnen so wichtig, uns gut zu versorgen. Das ist einfach toll in dieser Kultur. Es gibt immer erstmal einen türkischen Kaffee oder Tee und das am liebsten jede Stunde. Und natürlich ein gemeinsames Mittagessen. Das war eigentlich immer der Standard. Es war einfach schön, den Menschen so zu begegnen. Die Männer haben oft mit angepackt oder waren irgendwie beschäftigt. Aber die Frauen haben sich mit ihrem Plastikstuhl hingesetzt und uns zugeschaut. So gab es natürlich auch die Möglichkeit, miteinander zu sprechen. Die Leute haben sich gefreut über das, was wir gemacht haben. Es war ein Zeichen, dass etwas passiert, dass es eine Entwicklung gibt und dass man nicht nur in dem alten Unglück weitergräbt.

“Papa, kannst du bitte nicht sterben?”
Samuels Sohn, 6 Jahre, am Abend vor der Abfahrt in die Türkei

 

Die GAiN-Hilfe in Zahlen:

Das GAiN Kastastrophenhilfe-Team bestehend aus sechs Personen, war vier Wochen vor Ort und konnte

16 Mini-Häuser bauen

192 Zelte aufbauen 

80 Zelte kaufen und zur Verfügung stellen

66 Unterkünfte reparieren

Insgesamt wurde 776 Menschen mit einer Unterkunft geholfen. 

 

Das Team hat Zeit mit den vom Erdbeben betroffenen Menschen verbracht, mit ihnen zusammen gegessen, zugehört und sie umarmt.
GAiN hat zwei Hilfsgütertransporte mit Matratzen, Feldbetten, Schlafsäcken, Decken, Kleidung und Hygieneartikeln geschickt. Weitere Materialien konnten vor Ort gekauft werden. 

Fast alle zehn GAiN-Länder waren bzw. sind finanziell an der Erdbebenhilfe beteiligt. Das DART-Team hatte Teilnehmende aus den GAiN-Zentralen der Niederlande, Schweiz, Deutschland, Kanada und Spanien. Geplant wurde die Hilfe in Zusammenarbeit der GAiN-Zentralen Schweiz, Spanien und Deutschland.

 

Wenn bei GAiN das Telefon klingelt, kann das viele Gründe haben: Sammelstellen laufen über, Partner haben Fragen zu einem gemeinsamen Projekt oder die Presse möchte über die Arbeit von GAiN berichten. Doch in den meisten Fällen erreicht uns der immer gleiche Ausruf aus der Leitung: Hilfe, wir wollen helfen! 

Ob Privatpersonen, Unternehmen oder Gemeinden – andere Menschen leiden zu sehen, bringt in vielen den Wunsch hervor, irgendetwas zu tun. Nur wissen die wenigsten, wo sie anfangen sollen. Und genau dort setzt GAiN an. Als humanitäres Hilfs- und Mitmachwerk, ist es uns nicht nur ein Anliegen, der Not unserer Welt mit konkreter Hilfe zu begegnen, sondern auch, dabei möglichst viele Menschen einzubinden. Neben der Möglichkeit, finanziell laufende GAiN-Projekte zu unterstützen, gibt es daher eine Vielzahl an Mitmach-Projekten, von gemeinsamen Packaktionen bis hin zu unseren “Reisen mit Herz”.

Doch welche der Aktionen ist jetzt die richtige für mich und meine Gemeinde? Diese Frage wird uns oft gestellt. Und deshalb dürfen wir ihn nun endlich präsentieren: Unseren Gemeindereferenten. 

Gemeinde-Referenz

Dieser Titel ist ein eher statischer Name für eine sehr dynamische Aufgabe. Der Auftrag, anderen zu helfen, Nächstenliebe zu üben, ist ein ganz grundlegender, der allen Christen und jeder Gemeinde gilt. Das sollte keine Aufgabe sein, die man an Hilfswerke delegieren kann. Bei der Komplexität der Krisenherde der Welt wissen viele christliche Gemeinden jedoch nicht, wie sie die ersten Schritte machen sollen. Zu viel müsste getan werden, zu groß erscheinen die Berge an Bedürfnissen.
Diese Gemeinden wollen wir bei GAiN beraten, motivieren und begleiten. GAiN hat über 30 Jahre Erfahrung mit humanitärer Hilfe an vielen Krisenherden der Welt. Unser Gemeindereferent Lucas Wörpel besucht interessierte Gemeinden, präsentiert, informiert, motiviert und predigt und das immer mit einem Auge für die Zielgruppe. 

Das klingt gut? Dann ist der nächste GAiN-Info-Abend für Ihre Gemeinde nur einen Anruf weit entfernt!  

Und wer ist jetzt dieser Lucas Wörpel? 

Ambulante Pflege, Freiwilligendienst in Kolumbien, Jesusfreak, Theologiestudium, GAiN-Mitarbeiter in der Öffentlichkeitsarbeit – das sind Stationen im Leben des 28-jährigen, der gerne Menschen in Not hilft und dazu auch viele andere motivieren möchte. Lucas ist ein Brückenbauer , er kann mobilisieren und andere mitreißen. Er möchte viele Gemeinden dafür gewinnen, die zahlreichen Baustellen der Welt zu verringern und Hoffnung zu bringen, wo Dunkelheit und Verzweiflung herrschen. Doch das geht nur, wenn wir alle gemeinsam unsere Verantwortung auf dieser Erde wahrnehmen. 

Also, rufen Sie Lucas an und füllen Sie seinen Terminkalender:

Tel. 0641-97518-12

Mail: lucas.woerpel@gain-germany.org

Noch mehr Informationen zu GAiN gibt es natürlich auch unter www.gain-germany.org