Es geht wieder los! Vergangenen Freitag startete der zweite Jahrgang unseres CAMPUS FSJ in Nürnberg. Sechs junge Menschen bereichern für ein Jahr das Ministry-Leben von PRO11 und SHINE. Auch in Gießen gehen in diesem Jahr vier FSJler für GAiN auf große Fahrt. Ein aufregender Start ins Unbekannte – nicht nur für einen neuen Mitarbeiter, sondern vor allem für die Teilnehmenden, die ihren bisherigen Hafen hinter sich lassen…
Der Aufbruch einer Crew
Plötzlich ging alles ganz schnell: Zwei Monate stand die FSJ-WG in Nürnberg leer. Innerhalb von nur einer halben Stunde änderte sich das schlagartig. Koffer, Kisten und viele junge Leute füllten den Raum. Vorfreude und Anspannung mischten sich zu einer spannenden Atmosphäre – einem Ort, an dem junge Erwachsene zum ersten Mal auf ihre neuen Mitbewohner und Crew-Mitglieder treffen.
„Ich war anfangs nicht so euphorisch, hatte ich mich doch gerade erst zu Hause verabschiedet.“ Die Vorfreude auf das Jahr war groß, dennoch musste sich die Crew erst kennenlernen. Deshalb ging es für zwei Nächte zu den Starttagen ins Fränkische, um sich auf das gemeinsame Leben einzustimmen.
Erste Manöver mit einem Ziel
Jedes Crewmitglied bekam eine Aufgabe. Egal, ob als Putzchef, Fahrer oder DJ – jeder durfte seine Gaben einbringen und Verantwortung übernehmen. Nach ersten Gesprächsrunden im Speeddating-Format und Stärkentests wurde schnell klar: Die FSJler sitzen im selben Boot und teilen viele Interessen. Die Erwartungen klangen dabei ähnlich: Persönlich wie geistlich wachsen und gemeinsam Spaß auf der Reise haben. Im Laufe der Zeit ist die Gruppe regelrecht aufgetaut. Auf den Fahrten wurde lautstark gesungen, es bildeten sich die ersten Insider und FSJ-Unoregeln. Durch erlebnispädagogische Inhalte wurde verdeutlicht, welchen Stellenwert das Zusammenspiel der Crew hat und welchen Einfluss Gott auf ihr Leben nehmen möchte. „Ich fühle mich jetzt schon in der Gruppe wohl“ lautete das Fazit eines FSJlers am ersten Abend. Es war nicht nur der gemeinsame Start, sondern vor allem das geteilte Ziel, das den Grundstein für ein echtes Teamgefühl legte.
Ein Kompass, der uns vereint
Beim Lobpreisabend wurde Gottes Gegenwart einmal mehr spürbar. Er ist es, der die Geschichten der sechs vereint und sich auf die gemeinsame Reise freut. In einer Zeit der Stille durften die FSJler dann nicht nur beten, sondern auch einen Brief an ihr zukünftiges Ich schreiben. Es war ein Moment des Innehaltens, der den Fokus aufs Wesentliche setzen sollte. Ein Moment der Ruhe, bevor im Hub-Alltag wieder neue Wellen an Eindrücken auf sie warten sollten. Wir (Mitarbeitenden) freuen uns auf die gemeinsame Reise und sind davon überzeugt, dass Gott eine tolle Crew an Bord gebracht hat.
Volle Kraft voraus, Gott hat Großes vor!
David – Anleiter CAMPUS FSJ
„Schon damals beim Rundflug über Rügen entstand der Eindruck, dass diese Draufsicht das Höchste ist, was man hinsichtlich Inselerlebnissen bekommen kann. Jedes erwanderte oder erfahrene Ziel wie das Jagdschloss Granitz, der Königstuhl, die Nachbarinsel Hiddensee oder Kap Arkona erschienen so klein unter mir. Es war, als würden viele Jahre von Rügen-Urlauben zusammengefasst – mehr würde nicht gehen. Das war zu diesem Zeitpunkt das Highlight schlechthin, auch wenn später auf der zwischenmenschlichen Ebene weitere wertvolle Inselerlebnisse dazu kamen …
Eine PATH-Woche in Ungarn
„Ein ukrainischer Junge war echt herausfordernd. Bei Problemen oder Streit hat er direkt zugeschlagen oder etwas zerstört. Er war nicht in der Lage, seine Gefühle zu kontrollieren. Als Gruppe haben wir überlegt, was wir tun können und für den Kleinen gebetet. Wir haben bewusst Zeit mit ihm verbracht, weil wir ihm Gottes Liebe und Annahme zeigen wollten. Obwohl wir nur einige Tage zusammen waren, veränderte sich was bei ihm. Er wurde ausgeglichener, fröhlicher und schlug weniger zu. Gott hat ein Stück Heilung geschenkt.”
Es hat uns alle motiviert zu sehen, wie durch einen Baueinsatz ein Unterschied im Leben der Familie gemacht werden konnte und dabei mehr ins Rollen kam als gedacht. „Mache für einen, was du für alle tun möchtest”, so hat es der amerikanische Pastor Andy Stanley ausgedrückt. Diese Perspektive gibt Hoffnung und Antrieb zum Weitermachen. Es hat uns begeistert zu sehen, wie GAiN für diese eine Familie einen Anstoß zur Veränderung geben konnte. Und es macht Mut, dass auch wir im Kleinen einen Unterschied machen können, der am Ende weitere Segenskreise zieht, als wir uns vorstellen können.
Solange es Menschen gibt, die noch Hoffnung haben, wollen wir sie fördern und unterstützen. Genau solche Menschen arbeiten in unserem Kinderheim. und haben es über die Jahre zu einem Zufluchtsort und sicheren Hafen entwickelt. Wir haben das Wohnheim und die Schule nach dem schlimmen Erdbeben 2010 mit der Hilfe vieler Spenden wieder stabil aufgebaut. Das Kinderdorf hat bisher jeden Tropensturm unbeschadet überstanden, das Kinderheim ist der Ort der Sicherheit und des Friedens, den die Kinder gerade jetzt brauchen. Sie stammen aus Orten der Armut, Vernachlässigung, körperlicher und manchmal sogar sexueller Gewalt. Manche erleben in unserem Kinderheim zum ersten Mal so etwas wie Sicherheit und Geborgenheit. Die älteren Kinder können mit unseren Minikrediten ihre Ausbildung finanzieren. Und deshalb machen wir weiter.
Wir können großartige Entwicklungen beobachten. Vor allem von unserem junges Leitungsteam bin ich begeistert. Der Weg dorthin war nicht einfach: Ich habe viel Kraft und Herzblut investiert, und es gab Zeiten, in denen ich aufgeben wollte. Der ursprüngliche Leiter wurde von einem abgelöst, der zwar viel Herz für das Heim und die Kinder hatte, aber wenig Gaben in der Geschäftsführung. Der nächste Leiter legte ein völlig inakzeptables Verhalten an den Tag und musste entlassen werden. Doch dann hat sich die haitianische Leitung des Kinderheims, ein Kirchenverband, darauf eingelassen, einen kulturell ganz neuen Weg zu gehen.
„Mir sind mittlerweile schon einige Familien mit schrecklichen Lebensumstände in Armenien begegnet, aber bei dieser Familie taten sich so viele Baustellen auf, dass ich mich fragte, ob man da überhaupt etwas tun kann.“
Drei Besuche mit Folgen
Gagiks Familie kann sich durch das Gewächshaus und dem Erlös der angebauten Früchte jetzt selbst versorgen. Freudestrahlend berichtet er:
Vom 14. bis zum 16. März kamen etwa 200 Studierende aus ganz Deutschland in Gießen zusammen. Unter dem Motto „Mitten unter uns” wurde in den Hauptsessions mit Blick auf Lukas 17,21 das Reich Gottes in seinen unterschiedlichen Dimensionen beleuchtet. Ganz anders als menschengemachte Reiche, ganz persönlich zwischen mir und Gott, in unseren Freundschaften und Beziehungen, zum Anpacken und Mitwachsen. Und immer in Bewegung.
„Die Gemeinschaft und die ganzen Inputs. Sei es bei den Predigten, Liedern, Workshops oder weiteren Gesprächen.“
„Der ‘Ist es vernünftig, an Gott zu glauben?’ & ‘Mit der Bibel leben’ – Workshop waren extrem gut und inhaltlich sehr tief, gerne mehr davon!“
„Das Mithelfen bei GAiN während des Outreach. Tolle Möglichkeit, sich einzubringen, wenn man nicht gern mit Fremden redet und trotzdem weitergeben will, was einem auf dem Herzen liegt.“
Und meine persönlichen Höhepunkte? Der Einsatz, den unsere Studierenden bei Vorbereitung und Durchführung der Konferenz (z.B. bei Moderation, Gebet und im Musikteam) gezeigt haben. Die vielen guten Gedanken und die Motivation unserer studentischen Leitungsteams, sich für ihre Bewegungen, Regionen und Connect Deutschland einzusetzen. Unsere Campus-Community und die Zusammenarbeit zwischen unseren verschiedenen Ministrys. Und ganz besonders unser Küchenteam, das extra aus den USA zum Missionseinsatz angereist war! Eins ist auf jeden Fall deutlich geworden: „
Man kann drei Kilometer durch eine Stadt fahren und sieht nur Zerstörung. Das ist schockierend. Die Bilder, die man in Deutschland sieht, sind eine Sache, aber das tatsächlich zu erleben, ist etwas völlig anderes. Sich zu überlegen, was die Menschen, die dort gewohnt haben, fühlen müssen, ist schockierend und erschreckend. Doch richtig bewegend wird es dann, wenn man über eine Familie nachdenkt, die jemanden verloren hat. Ich stellte mir vor, wie es wäre, Leichen ausgraben zu müssen, drei oder vier Wochen nach diesem Erdbeben, oder als Vater Kinderleichen bergen zu müssen.
In der Regel waren die Familien immer mit dabei, als wir gebaut haben. Es war ihnen so wichtig, uns gut zu versorgen. Das ist einfach toll in dieser Kultur. Es gibt immer erstmal einen türkischen Kaffee oder Tee und das am liebsten jede Stunde. Und natürlich ein gemeinsames Mittagessen. Das war eigentlich immer der Standard. Es war einfach schön, den Menschen so zu begegnen. Die Männer haben oft mit angepackt oder waren irgendwie beschäftigt. Aber die Frauen haben sich mit ihrem Plastikstuhl hingesetzt und uns zugeschaut. So gab es natürlich auch die Möglichkeit, miteinander zu sprechen. Die Leute haben sich gefreut über das, was wir gemacht haben. Es war ein Zeichen, dass etwas passiert, dass es eine Entwicklung gibt und dass man nicht nur in dem alten Unglück weitergräbt.
Ob Privatpersonen, Unternehmen oder Gemeinden – andere Menschen leiden zu sehen, bringt in vielen den Wunsch hervor, irgendetwas zu tun. Nur wissen die wenigsten, wo sie anfangen sollen. Und genau dort setzt GAiN an. Als humanitäres Hilfs- und Mitmachwerk, ist es uns nicht nur ein Anliegen, der Not unserer Welt mit konkreter Hilfe zu begegnen, sondern auch, dabei möglichst viele Menschen einzubinden. Neben der Möglichkeit, finanziell laufende GAiN-Projekte zu unterstützen, gibt es daher eine Vielzahl an Mitmach-Projekten, von gemeinsamen Packaktionen bis hin zu unseren “Reisen mit Herz”.
üben, ist ein ganz grundlegender, der allen Christen und jeder Gemeinde gilt. Das sollte keine Aufgabe sein, die man an Hilfswerke delegieren kann. Bei der Komplexität der Krisenherde der Welt wissen viele christliche Gemeinden jedoch nicht, wie sie die ersten Schritte machen sollen. Zu viel müsste getan werden, zu groß erscheinen die Berge an Bedürfnissen. 