„Leinen los“ – die ersten Seemeilen bei CAMPUS FSJ

Es geht wieder los! Vergangenen Freitag startete der zweite Jahrgang unseres CAMPUS FSJ in Nürnberg. Sechs junge Menschen bereichern für ein Jahr das Ministry-Leben von PRO11 und SHINE. Auch in Gießen gehen in diesem Jahr vier FSJler für GAiN auf große Fahrt. Ein aufregender Start ins Unbekannte – nicht nur für einen neuen Mitarbeiter, sondern vor allem für die Teilnehmenden, die ihren bisherigen Hafen hinter sich lassen…

Der Aufbruch einer Crew

Plötzlich ging alles ganz schnell: Zwei Monate stand die FSJ-WG in Nürnberg leer. Innerhalb von nur einer halben Stunde änderte sich das schlagartig. Koffer, Kisten und viele junge Leute füllten den Raum. Vorfreude und Anspannung mischten sich zu einer spannenden Atmosphäre – einem Ort, an dem junge Erwachsene zum ersten Mal auf ihre neuen Mitbewohner und Crew-Mitglieder treffen.
„Ich war anfangs nicht so euphorisch, hatte ich mich doch gerade erst zu Hause verabschiedet.“ Die Vorfreude auf das Jahr war groß, dennoch musste sich die Crew erst kennenlernen. Deshalb ging es für zwei Nächte zu den Starttagen ins Fränkische, um sich auf das gemeinsame Leben einzustimmen.

Erste Manöver mit einem Ziel

Jedes Crewmitglied bekam eine Aufgabe. Egal, ob als Putzchef, Fahrer oder DJ – jeder durfte seine Gaben einbringen und Verantwortung übernehmen. Nach ersten Gesprächsrunden im Speeddating-Format und Stärkentests wurde schnell klar: Die FSJler sitzen im selben Boot und teilen viele Interessen. Die Erwartungen klangen dabei ähnlich: Persönlich wie geistlich wachsen und gemeinsam Spaß auf der Reise haben. Im Laufe der Zeit ist die Gruppe regelrecht aufgetaut. Auf den Fahrten wurde lautstark gesungen, es bildeten sich die ersten Insider und FSJ-Unoregeln. Durch erlebnispädagogische Inhalte wurde verdeutlicht, welchen Stellenwert das Zusammenspiel der Crew hat und welchen Einfluss Gott auf ihr Leben nehmen möchte. „Ich fühle mich jetzt schon in der Gruppe wohl“ lautete das Fazit eines FSJlers am ersten Abend. Es war nicht nur der gemeinsame Start, sondern vor allem das geteilte Ziel, das den Grundstein für ein echtes Teamgefühl legte.

Ein Kompass, der uns vereint

Beim Lobpreisabend wurde Gottes Gegenwart einmal mehr spürbar. Er ist es, der die Geschichten der sechs vereint und sich auf die gemeinsame Reise freut. In einer Zeit der Stille durften die FSJler dann nicht nur beten, sondern auch einen Brief an ihr zukünftiges Ich schreiben. Es war ein Moment des Innehaltens, der den Fokus aufs Wesentliche setzen sollte. Ein Moment der Ruhe, bevor im Hub-Alltag wieder neue Wellen an Eindrücken auf sie warten sollten. Wir (Mitarbeitenden) freuen uns auf die gemeinsame Reise und sind davon überzeugt, dass Gott eine tolle Crew an Bord gebracht hat.

Volle Kraft voraus, Gott hat Großes vor!

David – Anleiter CAMPUS FSJ

Für die GAiN-Mitarbeiterin Anne-Katrin ging es diesen Sommer wieder hoch hinaus. Ob bei einem Rundflug über Rügen, einer Ballonfahrt über den Rhein oder, jetzt ganz frisch, auf einer Fliegerfreizeit – aus der Luft eröffnen sich ihr ganz neue Perspektiven. Auf die Welt unter ihr, aber auch auf ihr Leben. Vom Mutter-Sein ohne Kinder, vom Schwester-Sein ohne Geschwister und vom Verbunden-Sein ohne Ehepartner.

„Schon damals beim Rundflug über Rügen entstand der Eindruck, dass diese Draufsicht das Höchste ist, was man hinsichtlich Inselerlebnissen bekommen kann. Jedes erwanderte oder erfahrene Ziel wie das Jagdschloss Granitz, der Königstuhl, die Nachbarinsel Hiddensee oder Kap Arkona erschienen so klein unter mir. Es war, als würden viele Jahre von Rügen-Urlauben zusammengefasst – mehr würde nicht gehen. Das war zu diesem Zeitpunkt das Highlight schlechthin, auch wenn später auf der zwischenmenschlichen Ebene weitere wertvolle Inselerlebnisse dazu kamen …

So ähnlich ging es mir übrigens auch während der Ballonfahrt den Rhein hinauf, der zehn Jahre Baden-Württemberg zusammenfasste, bevor meine Lebensreise im Herbst 2001 nach Hessen weiterging.

Und jetzt auf der Fliegerfreizeit des CPV, die mehrere Möglichkeiten zum Mitfliegen beinhaltete, stand dieser Eindruck wieder deutlich vor mir. Diese neue Perspektive, die das Mitfliegen einem schenkt, ist ein Bild für das Leben, das durch den Glauben, die Gottesbeziehung verändert wird – diese Perspektive beinhaltet eine Draufsicht, eine Übersicht und eine erweiterte Sicht, als wenn ich auf dem Boden bin.

Aber was heißt das nun konkret?

Ich habe keine leiblichen Geschwister, aber als Gottestochter habe ich viele Geschwister auf der ganzen Welt, die auch zu Jesus gehören und mit denen ich mich verbinden kann. Es auch zu tun, sehe ich als Aufgabe und Verantwortung meines erwachsenen Lebens an.

Ich lebe als Ledige und gestalte mein Leben alleine. Durch die Gemeinschaft der Weg-Gefährten der OJC ereignet sich mein Leben dennoch verbündet, verbunden und verbindlich, wie wir das im Flyer unserer tertiären Laiengemeinschaft beschrieben haben.

Leider habe ich keine eigenen Kinder geboren, was bedeutet, dass immer wieder andere Wege zu suchen und zu finden sind, wie mein Leben Frucht tragen kann, die nicht Leibesfrucht ist. Ich durfte das Großwerden meiner Patenkinder miterleben und für kurze Zeit Tante für Jugendliche in den Slums von Manila und den Kindern der „Arche Noah“ in Uganda sein, wo mir das Leben auch eine wunderbare Erfahrung von Mütterlichkeit geschenkt hat. In die nächste Generation zu investieren und mütterlich zu sein, konnte und kann sich auch auf anderen Wegen ereignen, nicht zuletzt auch durch das finanzielle Mittragen von Projekten, die sich der Jugendarbeit widmen.

Das alles gibt es aber nur durch mein Dasein als Tochter Gottes, weil ich mit Jesus verbunden bin. Diese Sichtweisen sind neue Sichtweisen von Lebenssituationen, die ich, rein menschlich betrachtet, als Mangelsituationen erlebe. Durch den Glauben werden mir neue Perspektiven ermöglicht – wie beim Fliegen eben! Der Glaube und die Beziehung zu Gott sind für mich das Größte, was mir das Leben schenken kann. Schön, dass ich durch das Mitfliegen ein so wunderbares Bild dafür nochmal neu entdecken konnte.

Ich bin mit dieser Sicht auf und in meinem Leben sehr beschenkt, eben genauso, wie sich im Mitfliegen diese neue Perspektive von oben ergibt.”

Anne-Katrin – Mitarbeiterin GAiN

Anfang Juni ging es für unsere PATH Academy nach Inarcs, einem Ort in der Nähe von Budapest. Eine Woche lang wollten die Studis dort KEMA (Kelet Európa- Misszió), den lokalen Partner von GAiN, kennenlernen und unterstützen wollten. Maria, Leiterin der PATH Academy Deutschland, berichtet von einer Woche wie einem bunten Blumenstrauß an Erlebnissen und Wundermomenten, für die die Gruppe Gott unglaublich dankbar ist.

Eine PATH-Woche in Ungarn

Einen großen Teil der Woche waren wir Mitarbeitende bei einem Kids-Camp für ukrainische Adoptiv- und Pflegefamilien. Wir unterstützten das ukrainische Team der Organisation „Mercy Projects”, die das Camp geplant hatte. Dieses Camp war eine besondere Gebetserhörung, denn seit mehreren Monaten hatte ich als Leitung den Wunsch gehabt, dass wir als PATH Academy in Ungarn bei einem Kidscamp mitmachen könnten. Darum war die Freude riesig, als die Info kam, dass unser Termin für die Reise nach Ungarn mit diesem Kids-Camp zusammenfallen sollte. Ohne direkte Absprache untereinander waren unsere Kalender im Einklang. Genial, wie Gott hier in charge gewesen war! 

Während des Camps lag uns als Gruppe ein ukrainischer Junge besonders am Herzen und wir konnten sehen, wie Gott über die Woche bei dem Jungen etwas in Bewegung setzte. So beschreibt es Johannes, einer unserer Studis:

„Ein ukrainischer Junge war echt herausfordernd. Bei Problemen oder Streit hat er direkt zugeschlagen oder etwas zerstört. Er war nicht in der Lage, seine Gefühle zu kontrollieren. Als Gruppe haben wir überlegt, was wir tun können und für den Kleinen gebetet. Wir haben bewusst Zeit mit ihm verbracht, weil wir ihm Gottes Liebe und Annahme zeigen wollten. Obwohl wir nur einige Tage zusammen waren, veränderte sich was bei ihm. Er wurde ausgeglichener, fröhlicher und schlug weniger zu. Gott hat ein Stück Heilung geschenkt.”

Hilfe mit Schneeball-Effekt

Neben dem ukrainischen Kids-Camp konnten unsere Studierenden einen ersten Eindruck von der humanitären Hilfe vor Ort bekommen. So koordinierten wir als Gruppe eine Verteilaktion von Kleiderspenden, halfen tatkräftig mit, einen LKW mit Hilfsgütern auszuladen und brachten Lebensmittelpakete zu armen Familien in der Region. Ein Highlight dabei war, eine Familie kennenzulernen, deren Haus im Rahmen eines Bauprojekts von GAiN im Jahr davor grundlegend renoviert worden war. Es war inspirierend zu hören, was seitdem noch alles passiert war: Seit dem Bauprojekt wollte auch die Dorfgemeinschaft die Familie stärker unterstützen. So kam es, dass die Mutter der Familie einige Monate vor unserem Besuch einen festen Job im Dorf angeboten bekam, was für die Familie ein weiterer Schritt aus der Armutsspirale war.

Es hat uns alle motiviert zu sehen, wie durch einen Baueinsatz ein Unterschied im Leben der Familie gemacht werden konnte und dabei mehr ins Rollen kam als gedacht. „Mache für einen, was du für alle tun möchtest”, so hat es der amerikanische Pastor Andy Stanley ausgedrückt. Diese Perspektive gibt Hoffnung und Antrieb zum Weitermachen. Es hat uns begeistert zu sehen, wie GAiN für diese eine Familie einen Anstoß zur Veränderung geben konnte. Und es macht Mut, dass auch wir im Kleinen einen Unterschied machen können, der am Ende weitere Segenskreise zieht, als wir uns vorstellen können.

Maria – Leitung PATH Academy Deutschland

Seit 13 Jahren unterstützt das humanitäre Hilfswerk GAiN das Kinderheim in Haiti. Das Land scheint gerade im Chaos zu versinken. Die andauernde Gewalt der Banden zermürbt die Menschen und ein normales Leben ist kaum noch möglich. Trotzdem hat sich in den letzten ein, zwei Jahren eine Gegenbewegung entwickelt. Menschen demonstrieren gegen die kriminellen Clans und riskieren dabei ihr Leben. Sie wollen in einem sicheren, funktionierenden Land leben, ihre Hoffnung haben sie noch nicht aufgegeben. Und diesen Funken Hoffnung gilt es zu bewahren, zu pflegen und schüren.

Raphael F., Geschäftsführer von GAiN und CAMPUS, berichtet, wie das aussehen kann: 

Solange es Menschen gibt, die noch Hoffnung haben, wollen wir sie fördern und unterstützen. Genau solche Menschen arbeiten in unserem Kinderheim. und haben es über die Jahre  zu einem Zufluchtsort und sicheren Hafen entwickelt. Wir haben das Wohnheim und die Schule nach dem schlimmen Erdbeben 2010 mit der Hilfe vieler Spenden wieder stabil aufgebaut. Das Kinderdorf hat bisher jeden Tropensturm unbeschadet überstanden, das Kinderheim ist der Ort der Sicherheit und des Friedens, den die Kinder gerade jetzt brauchen. Sie stammen aus Orten der Armut, Vernachlässigung, körperlicher und manchmal sogar sexueller Gewalt. Manche erleben in unserem Kinderheim zum ersten Mal so etwas wie Sicherheit und Geborgenheit. Die älteren Kinder können mit unseren Minikrediten ihre Ausbildung finanzieren. Und deshalb machen wir weiter.

Mit großen Schritten nach vorn

Wir können großartige Entwicklungen beobachten. Vor allem von unserem junges Leitungsteam bin ich begeistert. Der Weg dorthin war nicht einfach: Ich habe viel Kraft und Herzblut investiert, und es gab Zeiten, in denen ich aufgeben wollte. Der ursprüngliche Leiter wurde von einem abgelöst, der zwar viel Herz für das Heim und die Kinder hatte, aber wenig Gaben in der Geschäftsführung. Der nächste Leiter legte ein völlig inakzeptables Verhalten an den Tag und musste entlassen werden. Doch dann hat sich die haitianische Leitung des Kinderheims, ein Kirchenverband, darauf eingelassen, einen kulturell ganz neuen Weg zu gehen.

Jetzt leitet ein Team das Heim und nicht ein Einzelner. Dieses Leitungsteam ist aus jungen und älteren Leuten besetzt und besteht zur Hälfte aus Frauen. Zusammen haben sie gute Ideen, was sie gerne verändern wollen. Die Betreuung der Kinder hat sich deutlich verbessert und es werden Seminare für die Lehrer und Lehrerinnen und für die Mitarbeitenden angeboten. Erst letztens fand eine Sicherheitsschulung statt, die auf richtiges Verhalten bei Entführungen und anderen Krisensituationen vorbereitet. Auch die Kinder wurden mit einbezogen.

Manche der Mitarbeitenden kenne ich noch als Kinder im Heim. Zu sehen, wie sie sich entwickelt haben und welche Hoffnungen sie tragen, begeistert mich. Sie will ich gerne weiter begleiten. Es ist eine Freude und ein Privileg, mit ihnen zu arbeiten.

Raphael F. – Geschäftsführung GAiN

Armut, Krankheit und unwürdiges Wohnen prägen Gagiks und Julietas Familie nicht mehr. Sie erhielten Starthilfe. Mit tausend Gurken fing alles an.

„Mir sind mittlerweile schon einige Familien mit schrecklichen Lebensumstände in Armenien begegnet, aber bei dieser Familie taten sich so viele Baustellen auf, dass ich mich fragte, ob man da überhaupt etwas tun kann.“ Das stellte GAiN-Mitarbeiterin Susanne Röck bei ihrem ersten Besuch fest. Die Eltern lebten mit sechs Kindern in einer Bruchbude. Weder das Haus, noch die Möbel, noch der Grund gehörte ihnen. Als saisonale Lohnarbeiter in der Landwirtschaft verdienten der Vater und die zwei ältesten Söhne nicht genug für den Lebensunterhalt. Weil der Vater unter schwerem Asthma und Herzproblemen litt, musste die Familie für die Untersuchungen und Operation über 5.000 Euro Schulden aufnehmen. Was tun bei so viel Krankheit, Schulden und Armut? 

Drei Besuche mit Folgen

Eine deutsche GAiN-Reisegruppe besuchte die Familie. Die Teilnehmenden sammelten Geld, um die Schulden für die medizinische Behandlung zu begleichen, und sie übernahmen eine Patenschaft für die Familie. Als der Vermieter dann auch noch die Wohnung kündigte, wurde sogar der Bürgermeister tätig. Er stellte ein Grundstück zur Verfügung, auf dem sich ein kleiner, alter Wohncontainer befand. Nairi, GAiN-Mitarbeiter, erkannte sofort, dass dieses Grundstück ideal für ein Gewächshaus wäre. Gesagt, getan, gekauft – im Frühling 2023 stand ein großes Gewächshaus darauf. Kurz darauf kam wieder eine Reisegruppe, die sich um das Bewässerungssystem und die Beleuchtung kümmerte und bei der ersten Aussaat von 1.000 Gurkensamen half. Als eine weitere Helfergruppe einen neuen fertig eingerichteten Wohncontainer an den vorhandenen und viel zu kleinen anbaute, war das Glück perfekt.  

Gagiks Familie kann sich durch das Gewächshaus und dem Erlös der angebauten Früchte jetzt selbst versorgen. Freudestrahlend berichtet er:

„Dieses Jahr können wir voraussichtlich noch dreimal aussäen und ernten – ich bin glücklich.”

Hilfe für Familien

Unsere armenischen Mitarbeitenden vor Ort besuchen bedürftige Familien und nehmen sie bei Bedarf in unser Patenschaftsprogramm auf. Die Familien werden gezielt unterstützt. Immer mit dem Ziel größerer Unabhängigkeit vor Augen, idealerweise bis hin zur völligen Selbständigkeit. Anfänglich bedeutet das häufig, dass eine Familie Lebensmittel, Brennholz, Kleidung, Hygieneartikel, medizinische Hilfe und auch Geld für Ausgaben bekommt, die im Moment zum Überleben wichtig sind. Auf dieser Basis können dann gemeinsam weitere Schritte gegangen werden: Verbesserung der Wohnsituation, Investition in die Bildung der Kinder und die Generierung von eigenem Einkommen. 

Birgit Zeiss – GAiN Deutschland

 

Was haben 200 Studierende, Augsburger Kaffeeröster, ein bunter Haufen Amerikaner und ein Mitmachhilfswerk gemeinsam? Ganz einfach: Sie alle waren dabei auf der CONNECT24, der Studierendenkonferenz von Campus Connect!

Vom 14. bis zum 16. März kamen etwa 200 Studierende aus ganz Deutschland in Gießen zusammen. Unter dem Motto „Mitten unter uns” wurde in den Hauptsessions mit Blick auf Lukas 17,21 das Reich Gottes in seinen unterschiedlichen Dimensionen beleuchtet. Ganz anders als menschengemachte Reiche, ganz persönlich zwischen mir und Gott, in unseren Freundschaften und Beziehungen, zum Anpacken und Mitwachsen. Und immer in Bewegung.

Neben inspirierenden Speakern wurden die Teilnehmenden auch bei einem Konzert der Outbreakband und in Workshop- und Outreachzeiten herausgefordert, Gottes Reich in ihrem Alltag sicht- und spürbar werden zu lassen. Ob Glaubensgespräche und Straßenmusik in der Stadt, Fußball mit Locals oder praktische Mithilfe im Lager von GAiN: Die Connectstudis nutzten verschiedenste Möglichkeiten, Gottes Liebe ganz praktisch in Gießen widerzuspiegeln. Von Klaus Dewald (Global Aid Network) durften sie lernen, dass das Evangelium nicht nur in guten Worten, sondern in praktisch gelebter Nächstenliebe besteht. Und Gernot Elsner von Gospeltribe und Reach Mallorca erinnerte daran, dass wir von dem, was Jesus für uns getan hat, auch reden müssen. Beides gehört zusammen: Gottes Reich ist mitten unter uns, in Wort und Tat!

So viel gäbe es zu berichten über diese intensiven Tage. Deshalb übergeben wir am besten das Wort an die Teilnehmenden der CONNECT24.

Was war dein Highlight der CONNECT24?

„Die Gemeinschaft und die ganzen Inputs. Sei es bei den Predigten, Liedern, Workshops oder weiteren Gesprächen.“

„Die GAiN Führung von Klaus [war] eine der, wenn nicht sogar die bewegendste ‘Predigt’ meines Lebens!“

„Der ‘Ist es vernünftig, an Gott zu glauben?’ & ‘Mit der Bibel leben’ – Workshop waren extrem gut und inhaltlich sehr tief, gerne mehr davon!“

„Die Fülle an wunderschönen und ungezwungenen Gesprächen, ob beim Workshop, in der Essensschlange oder beim Outreach.“

„Das Mithelfen bei GAiN während des Outreach. Tolle Möglichkeit, sich einzubringen, wenn man nicht gern mit Fremden redet und trotzdem weitergeben will, was einem auf dem Herzen liegt.“

 

„Dass ich Jesus durch die Connect wieder näher gekommen bin und in meinem Glauben gestärkt wurde.”

 

Doch nicht nur für die Teilnehmenden, war das Event eine bewegende und inspirierende Zeit. Auch die Mitarbeitenden sind tief erfüllt von dem, was sie dort erleben durften: 

Und meine persönlichen Höhepunkte? Der Einsatz, den unsere Studierenden bei Vorbereitung und Durchführung der Konferenz (z.B. bei Moderation, Gebet und im Musikteam) gezeigt haben. Die vielen guten Gedanken und die Motivation unserer studentischen Leitungsteams, sich für ihre Bewegungen, Regionen und Connect Deutschland einzusetzen. Unsere Campus-Community und die Zusammenarbeit zwischen unseren verschiedenen Ministrys. Und ganz besonders unser Küchenteam, das extra aus den USA zum Missionseinsatz angereist war! Eins ist auf jeden Fall deutlich geworden: „Denn seht, das Reich Gottes ist mitten unter euch.” (Lk 17,21)

Martin Böngeler – CAMPUS CONNECT

Katastrophenhilfe in der Türkei

Am 6. Februar bebte die Erde. GAiN-Mitarbeiter Samuel reiste als Katastrophenhelfer in die Türkei. Er sieht kaum beschreibbare Zerstörung. Sein Auftrag: Unterkünfte bauen für Familien, die durch das Erdbeben alles verloren haben. Nach seiner Rückkehr erzählt Samuel, was er erlebt und geschafft hat.

Man kann drei Kilometer durch eine Stadt fahren und sieht nur Zerstörung. Das ist schockierend. Die Bilder, die man in Deutschland sieht, sind eine Sache, aber das tatsächlich zu erleben, ist etwas völlig anderes. Sich zu überlegen, was die Menschen, die dort gewohnt haben, fühlen müssen, ist schockierend und erschreckend. Doch richtig bewegend wird es dann, wenn man über eine Familie nachdenkt, die jemanden verloren hat. Ich stellte mir vor, wie es wäre, Leichen ausgraben zu müssen, drei oder vier Wochen nach diesem Erdbeben, oder als Vater Kinderleichen bergen zu müssen.

Ein kleines Haus für Menschen, die alles verloren haben

Ich war Koordinator für unsere Ausrüstung. Da unser Hauptfokus auf dem Bauen von Mini-Häusern und Zelten lag, benötigten wir viele Werkzeuge. Unser Ziel war, unsere Partner vor Ort zu unterstützen und die hatten über ihre Kontakte ein Mini-Haus-Projekt ins Leben gerufen. Material, das vor Ort produziert wurde, sollte zu kleinen Häusern aufgebaut werden, und das ließ sich gut bewerkstelligen. In vier bis fünf Stunden war solch ein Mini-Haus aufgestellt, nachdem man ein bisschen Erfahrung hatte. Und so entsteht wirklich ein trockener Platz, zwei Räume und man ist aus dem Dreck raus. Ein kleines Haus für die Menschen, die alles verloren haben.

In der Regel waren die Familien immer mit dabei, als wir gebaut haben. Es war ihnen so wichtig, uns gut zu versorgen. Das ist einfach toll in dieser Kultur. Es gibt immer erstmal einen türkischen Kaffee oder Tee und das am liebsten jede Stunde. Und natürlich ein gemeinsames Mittagessen. Das war eigentlich immer der Standard. Es war einfach schön, den Menschen so zu begegnen. Die Männer haben oft mit angepackt oder waren irgendwie beschäftigt. Aber die Frauen haben sich mit ihrem Plastikstuhl hingesetzt und uns zugeschaut. So gab es natürlich auch die Möglichkeit, miteinander zu sprechen. Die Leute haben sich gefreut über das, was wir gemacht haben. Es war ein Zeichen, dass etwas passiert, dass es eine Entwicklung gibt und dass man nicht nur in dem alten Unglück weitergräbt.

“Papa, kannst du bitte nicht sterben?”
Samuels Sohn, 6 Jahre, am Abend vor der Abfahrt in die Türkei

 

Die GAiN-Hilfe in Zahlen:

Das GAiN Kastastrophenhilfe-Team bestehend aus sechs Personen, war vier Wochen vor Ort und konnte

16 Mini-Häuser bauen

192 Zelte aufbauen 

80 Zelte kaufen und zur Verfügung stellen

66 Unterkünfte reparieren

Insgesamt wurde 776 Menschen mit einer Unterkunft geholfen. 

 

Das Team hat Zeit mit den vom Erdbeben betroffenen Menschen verbracht, mit ihnen zusammen gegessen, zugehört und sie umarmt.
GAiN hat zwei Hilfsgütertransporte mit Matratzen, Feldbetten, Schlafsäcken, Decken, Kleidung und Hygieneartikeln geschickt. Weitere Materialien konnten vor Ort gekauft werden. 

Fast alle zehn GAiN-Länder waren bzw. sind finanziell an der Erdbebenhilfe beteiligt. Das DART-Team hatte Teilnehmende aus den GAiN-Zentralen der Niederlande, Schweiz, Deutschland, Kanada und Spanien. Geplant wurde die Hilfe in Zusammenarbeit der GAiN-Zentralen Schweiz, Spanien und Deutschland.

 

Wenn bei GAiN das Telefon klingelt, kann das viele Gründe haben: Sammelstellen laufen über, Partner haben Fragen zu einem gemeinsamen Projekt oder die Presse möchte über die Arbeit von GAiN berichten. Doch in den meisten Fällen erreicht uns der immer gleiche Ausruf aus der Leitung: Hilfe, wir wollen helfen! 

Ob Privatpersonen, Unternehmen oder Gemeinden – andere Menschen leiden zu sehen, bringt in vielen den Wunsch hervor, irgendetwas zu tun. Nur wissen die wenigsten, wo sie anfangen sollen. Und genau dort setzt GAiN an. Als humanitäres Hilfs- und Mitmachwerk, ist es uns nicht nur ein Anliegen, der Not unserer Welt mit konkreter Hilfe zu begegnen, sondern auch, dabei möglichst viele Menschen einzubinden. Neben der Möglichkeit, finanziell laufende GAiN-Projekte zu unterstützen, gibt es daher eine Vielzahl an Mitmach-Projekten, von gemeinsamen Packaktionen bis hin zu unseren “Reisen mit Herz”.

Doch welche der Aktionen ist jetzt die richtige für mich und meine Gemeinde? Diese Frage wird uns oft gestellt. Und deshalb dürfen wir ihn nun endlich präsentieren: Unseren Gemeindereferenten. 

Gemeinde-Referenz

Dieser Titel ist ein eher statischer Name für eine sehr dynamische Aufgabe. Der Auftrag, anderen zu helfen, Nächstenliebe zu üben, ist ein ganz grundlegender, der allen Christen und jeder Gemeinde gilt. Das sollte keine Aufgabe sein, die man an Hilfswerke delegieren kann. Bei der Komplexität der Krisenherde der Welt wissen viele christliche Gemeinden jedoch nicht, wie sie die ersten Schritte machen sollen. Zu viel müsste getan werden, zu groß erscheinen die Berge an Bedürfnissen.
Diese Gemeinden wollen wir bei GAiN beraten, motivieren und begleiten. GAiN hat über 30 Jahre Erfahrung mit humanitärer Hilfe an vielen Krisenherden der Welt. Unser Gemeindereferent Lucas Wörpel besucht interessierte Gemeinden, präsentiert, informiert, motiviert und predigt und das immer mit einem Auge für die Zielgruppe. 

Das klingt gut? Dann ist der nächste GAiN-Info-Abend für Ihre Gemeinde nur einen Anruf weit entfernt!  

Und wer ist jetzt dieser Lucas Wörpel? 

Ambulante Pflege, Freiwilligendienst in Kolumbien, Jesusfreak, Theologiestudium, GAiN-Mitarbeiter in der Öffentlichkeitsarbeit – das sind Stationen im Leben des 28-jährigen, der gerne Menschen in Not hilft und dazu auch viele andere motivieren möchte. Lucas ist ein Brückenbauer , er kann mobilisieren und andere mitreißen. Er möchte viele Gemeinden dafür gewinnen, die zahlreichen Baustellen der Welt zu verringern und Hoffnung zu bringen, wo Dunkelheit und Verzweiflung herrschen. Doch das geht nur, wenn wir alle gemeinsam unsere Verantwortung auf dieser Erde wahrnehmen. 

Also, rufen Sie Lucas an und füllen Sie seinen Terminkalender:

Tel. 0641-97518-12

Mail: lucas.woerpel@gain-germany.org

Noch mehr Informationen zu GAiN gibt es natürlich auch unter www.gain-germany.org