Das FOCUS BERUFUNG-Kurs-Finale

Der Sommer naht und damit das Finale an allen Kursstandorten von FOCUS BERUFUNG.
Knapp 40 Teilnehmer sind insgesamt dabei gewesen und haben sich intensiv auf die Entdeckungsreise zu den eigenen Stärken und Gaben begeben. 

Drei Teilnehmer berichten

„Ängstlich und unsicher bin ich gestartet, aber ich durfte immer mehr meine Identität in Christus wahrnehmen und habe vieles über mich gelernt. Ich bin mutiger und entschlossener und darf in Gottes Gegenwart leben!“

erzählt uns Sandra als ihr persönliches Resümee des Seminars. Dabei strahlt sie über das ganze Gesicht. Wir wissen noch genau, mit welcher Unsicherheit sie im September angefangen hat und eigentlich müsste man ein Vorher-Nachher-Foto haben, da die innerliche Veränderung so deutlich an ihrem Äußeren zu sehen ist. 

Aber sie ist längst nicht die Einzige.
Kristin, eine fröhliche Frau, immer in Action und schnell mit dem Wort, lässt uns an ihren Emotionen teilhaben:


„Diese neun Monate sind eigentlich das erste Mal, dass ich das Gefühl hatte, ein gleichwertiger Teil einer Gemeinschaft zu sein. Ich durfte so sein, wie ich bin und wurde einfach angenommen. Nach und nach durfte ich entdecken, was meine echten Stärken sind und dass ich so, wie ich bin, wertvoll bin“


Wow! Jeder der Anwesenden erzählt eine ähnlich bewegende Geschichte und wir sind gerührt und als Mitarbeiter selbst dankbar, dass Gott so wertvolle Impulse gibt und das, was wir versuchen den Teilnehmern zu vermitteln, auf so enorm fruchtbaren Boden fallen lässt.


Und da ist noch Simon, Meister seines Fachs und ein tougher Typ. Er weiß grundsätzlich um seine Stärken aber fragt sich, wie er damit anderen dienen kann. Er sagt folgendes:

Ich kann über meine Berufung nun klar sagen, dass ich als Ausbilder und Trainer Benachteiligten und Jugendlichen helfen kann, ihr Lebensziel zu erreichen. Durch meine Gaben Handwerk und Glauben, sowie meine Ausdauer wird dies gut gelingen“

Wir bleiben dran und freuen uns, weiter mit den „alten“ Kursteilnehmern in Verbindung zu bleiben und ab September mit neuen Leuten zu starten!

Götz Pecking – Leiter FocusBerufung

Hast du dir einmal Gedanken darüber gemacht, welche Dinge du in deinem Leben wirklich brauchst? Was würdest du so richtig vermissen und um jeden Preis auf einer langen Reise mit dir tragen wollen? Diese Gedanken sind seit meinem Auszug aus der geräumigen Wohnung in Königsbach ein ständiger Begleiter für mich geworden. 

 Was brauche ich zum Leben, was ist mir besonders wichtig? Sind es modische Kleidungsstücke, praktische Alltagsgegenstände, emotionale Erinnerungsstücke oder geschmackliche Highlights? Anfang Juni stehe ich in meinem kleinen Zimmer in Dublin und frage mich: Was nehme ich für die viertägige, spontane Irland-Pilgerreise mit einer Gruppe aus Österreich mit?
Alles, was ich einpacke, muss ich auch tragen und bei 20 – 30 km pro Tag kann das ganz schön anstrengend werden.

Eine tiefe, rätselhafte Stille

School of Novice, so heißt das Programm von Campus für Christus Österreich, das über ein Jahr lang in junge Erwachsene investiert und sie in ihrem Glauben stärkt. Am Ende steht eine gemeinsame Reise nach Irland – auf den Spuren der irischen Mönche und Nonnen. Ich darf Begleiterin sein, denn ein Platz in der Gruppe ist spontan frei geworden. 

Ohne große Erwartungen setze ich mich in den Zug Richtung Treffpunkt. Meine Gefühle sind gemischter Natur, denn so richtig weiß ich nicht, auf was ich mich da einlasse. Im Gepäck habe ich neben viel Wasser, etwas Verpflegung, Kleidung, mein Tagebuch und – das wird mir erst später deutlich – viele andere Lasten. 

Eins kann ich sagen: Es ist ein außergewöhnlich verbindendes Erlebnis, auf eine solch einfache Weise zu reisen. Alles, was wir als Gruppe benötigen, haben wir in unseren Rucksäcken. Auf alles, was wir nicht dabei haben, müssen wir verzichten oder es wird uns auf dem Weg bereitgestellt. Schritt für Schritt wagen wir uns aus der Zivilisation in die atemberaubende irische Natur. Schritt für Schritt hinein in eine tiefe, verbindende Gemeinschaft, aber auch eine tiefe, rätselhafte Stille.

Der Weg bietet beides:
Gemeinschaft & Zeit, die man allein verbringt.

Obwohl ich am Anfang noch abwartend war, kann ich mich am Ende nur unter Tränen von den einzelnen Personen verabschieden. Ich durfte so viele wundervolle, ermutigende Gespräche führen, wurde selbst herausgefordert und hatte Zeit aufzutanken. `Überraschend gesegnet`, das würde ich als Überschrift für diesen kurzen aber prägenden Abschnitt meines Lebens wählen.

Aber zurück zu meiner Packliste: Was habe ich auf der Reise wirklich vermisst? NICHTS.
Die Einfachheit war unbeschreiblich schön und mir wurde deutlich: Ich habe alles, was ich brauche.

Was habe ich unnötigerweise mit mir getragen? 

Kleidungsvariationen! Ich sag´s euch, absolut überbewertet, wenn man auf einer solchen Reise ist. Aber neben diesen materiellen Lasten wurde mir auch bewusst, wie viele Verletzungen, Enttäuschungen, Ansprüche an mich oder Andere, (eigensinnige) Wünsche und scheinbare Verantwortlichkeiten ich mit mir herum schleppe.
Im Alltag habe ich kaum Zeit zu hinterfragen, was ich wirklich behalten und was ich über Bord werfen will. Doch der Juni 2023 hat die ersten Schritte dazu wieder möglich gemacht.  

Ich möchte mich dort einbringen, wo ich gebraucht werde und meine Gaben dazu nutzen, andere zu unterstützen. Dabei möchte ich mich nicht überfordern – auch nicht für Menschen – sondern mich an das halten, was Jesus für mich im Sinn hat. Ich möchte Menschen ermutigen, über ihren Tellerrand zu schauen, kritische Fragen stellen und mich dabei selbst immer wieder hinterfragen. Ich möchte mich nach Leichtigkeit ausstrecken – beim Rucksack packen und in meinem Herzen.

Hast du dir einmal Gedanken darüber gemacht, welche Dinge du in deinem Leben wirklich brauchst?
Auf diese Frage gibt es keine einfache Antwort. Ich denke, es ist weniger, als wir denken, aber umfassender, als wir verstehen.

 

Lea macht mit Campus Go einen 6-monatigen STINT Einsatz (Short Term International) in Irland, wo sie sich im Agape Team, der Studierendenbewegung und jungen Erwachsenenarbeit einbringt. Mehr über die verschiedenen Arten von Auslandseinsätzen und unseren Einsatzstellen könnt ihr unter www.campus-go.de lesen.